Brenntag nach Zahlen schwach

    Börsianer zeigten sich vom Bericht zum zweiten Quartal 2013 enttäuscht. Vor allem wegen Rückstellungen für eine Kartellstrafe in Frankreich hatte Brenntag weniger verdient als ein Jahr zuvor. Aber auch höhere Kosten in Lateinamerika hatten die Ergebnisse belastet. Hinzu kommt einem Händler zufolge die Erwartung einer weniger dynamischen Entwicklung im zweiten Halbjahr, was insgesamt ein klar negatives Bild hinterlasse.

EXPERTE: KURZFRISTIG KEINE POSITIVEN KURSTREIBER

    "Der Bericht zum zweiten Quartal hat die bereits geringen Erwartungen noch verfehlt", so Analyst Thomas Maul von der DZ Bank in einem ersten Kommentar. Der konkretisierte Ausblick für das EBITDA-Ergebnis sei eine Enttäuschung und dürfte eine weitere Reduzierung der Analystenprognosen auslösen. Auch wenn die langfristige Wachstumsfantasie für ihn intakt bleibt, sieht Maul kurzfristig keine positiven Kurstreiber aus dem Marktumfeld kommen.

    Die Commerzbank hält an ihrer "Buy"-Einstufung und einem Kursziel von 138 Euro fest. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) des Chemiehändlers habe dicht an seiner Prognose gelegen, schrieb Analyst Georg Remshagen in einer Studie. Dies sei dem unerwartet guten Nordamerikageschäft zu verdanken gewesen, denn in allen anderen Regionen sei das Geschäft etwas schlechter als erwartet verlaufen. Die neu ausgegebene Jahresprognose des Unternehmens liege aber unter seinen Erwartungen.Auch Berenberg-Experte Simon Mezzanotte monierte den verhaltenen Ausblick. Dennoch hält er an der "Hold"-Einstufung und einem Kursziel von 120 Euro fest. Insgesamt sei das Geschäft weiterhin schwierig.

HAUCK & AUFHÄUSER SENKT KURSZIEL

    Die Privatbank Hauck & Aufhäuser senkte das Kursziel von 126 auf 117 Euro und hält an der "Hold"-Einstufung fest. Das zweite Quartal des Chemikalienhändlers sei schwach ausgefallen, schrieb Analyst Thomas Wissler in einer Studie. Er reduzierte seine Schätzungen für das MDax-Unternehmen./fat/ag /stk/sf/he