Mehr Umsatz und Gewinn 05.11.2014 10:57:32

Brenntag bestätigt nach solidem Quartal Ergebnisprognose

Umsatz und operatives Ergebnis konnten in den Monaten Juli bis September wieder zulegen. Geholfen haben vor allem die Wachstumsinitiativen in Europa und Nordamerika, die jetzt Früchte tragen und für eine Ergebnisverbesserung sorgten.

Die Jahresprognosen bestätigte der Konzern. Erwartet wird weiter ein operatives EBITDA zwischen 700 bis 720 Millionen Euro, nach 698 Millionen Euro im Vorjahr. Die makroökonomische Lage bleibe herausfordernd, sagte CEO Steven Holland. Der Manager kündigte weitere Akquisitionen an. Der Trend zur Konsolidierung der Distributionsbranche halte weltweit an, sagte er.

Für die Monate Juli bis September weist der im MDAX gelistete Konzern mit Sitz in Mülheim an der Ruhr einen Erlösanstieg um knapp vier Prozent auf 2,6 Milliarden Euro aus. Bei der wichtigen Finanzkennziffer operatives EBITDA, auf deren Basis die Gesellschaft ihre operativen Bereiche steuert, erzielte Brenntag mit 189 Millionen Euro gut drei Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 86 Millionen Euro 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Für Brenntag war dies das beste Quartal in der Firmengeschichte. Die Zahlen lagen überwiegend im Rahmen der Markterwartungen.

In der größten Region Europa, die etwa die Hälfte zum Konzernumsatz beisteuert, sind Umsatz und operatives Ergebnis im Quartal im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Dort hat das Unternehmen im vergangenen Jahr seinen Vertrieb komplett neu aufgestellt, was sich jetzt ausgezahlt hat. Zudem sind die Kosten weiter gesenkt worden. Der Umsatz zeigte noch ein kleines Plus um 1,9 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, das operative EBITDA legte um gut fünf Prozent auf 83 Millionen Euro zu. Auch im Gesamtjahr geht Brenntag von einer Verbesserung der Kennziffer aus.

Besser als im Vorjahr lief es für Brenntag auch in Nordamerika. Dort profitiert das Unternehmen dank des Ausbaus des Produktsortiments für das Öl- und Gasgeschäft inzwischen vom Schiefergasboom sowie von der Erweiterung des Geschäfts mit Natronlauge. Der Umsatz verbesserte sich um gut sechs Prozent auf 869 Millionen Euro. Das operative EBITDA kletterte um knapp fünf Prozent auf 89 Millionen Euro.

Schwierig blieb das Geschäft in Lateinamerika, insbesondere in Venezuela und Brasilien. Die Region steuert weniger als zehn Prozent zum Konzernumsatz bei. Dank strikter Kostenkontrolle und dem Zukauf des brasilianischen Distributeurs Gafor in diesem Jahr gelang aber dennoch eine Steigerung des operativen EBITDA im Quartal um sieben Prozent auf gut 12 Millionen Euro. Die Erlöse legten um zehn Prozent auf 232 Millionen Euro zu.

Einen operativen Ergebnisrückgang musste dagegen erneut die nach Umsatz kleinste Region von Brenntag, Asien-Pazifik, hinnehmen. Wegen höherer Investitionen in das Management und in den Aufbau eigener Ressourcen sind die Kosten in der Region stark gestiegen. Belastet hat aber auch die angespannte politische Situation in Thailand und die schwächere Wirtschaftslage in Australien. Das operative EBITDA fiel um knapp 17 Prozent auf 10 Millionen Euro zurück. Die Erlöse verbesserten sich noch um neun Prozent auf 200 Millionen Euro.

Chemikalienhändler wie Brenntag werden als Bindeglied zwischen Chemieproduzenten und der verarbeitenden Industrie angesehen. Sie sind wie Chemieunternehmen stark von der Konjunktur abhängig.

Seit den Höchstständen von Juni hat die Brenntag-Aktie deutlich an Wert verloren. Hinzu kam bei Investoren im August die Ernüchterung wegen der Rücknahme der Ergebnisprognose. Zuletzt hatte sich der Kurs aber wieder leicht erholt. Die Zahlen von Brenntag könnten den Kurs laut Händlern jetzt leicht stützen. "Die eingeleitete Erholung könnte sich fortsetzen", sagte ein Marktteilnehmer.

Vertrauen in das Unternehmen hat offenbar auch Standard & Poor's (S&P). Die Ratingagentur hat erst vor wenigen Tagen ihre Bonitätsnote für den Chemikalienhändler um eine Stufe auf BBB von BBB+ angehoben. Die robuste Geschäftsentwicklung und der starke freie Cashflow hätten zu besseren Finanzkennzahlen beigetragen und das finanzielle Risikoprofil des MDAX-Konzerns verbessert, hatten die Ratinganalysten ihren Schritt begründet.

   DJG/hoa/sha

   Dow Jones Newswires

Von Heide Oberhauser-Aslan

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