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10.09.2015 11:39:40
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Brasiliens Kreditwürdigkeit sinkt auf Ramschniveau
Mit der Herabstufung hat Brasilien als Schuldner den sogenannten Investment-Grade verloren, der für eine zumindest einigermaßen sichere Geldanlage steht. Damit werden brasilianische Staatspapiere als sogenannte Junk-Bonds eingestuft, also als Ramschpapiere. Die Staatsfinanzierung dürfte damit noch schwieriger werden. Derzeit muss Brasilien bereits 5,6 Prozent auf Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit zahlen. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 0,67 Prozent.
Mit dem Schritt reagiert die Ratingagentur vor allem auf die Schuldenpolitik von Staatspräsidentin Dilma Rousseff. Zuvor hatte die Regierung erneut eine größere Staatsverschuldung für das kommende Jahr eingeplant.
Nach den aktuellen Plänen der Regierung gäbe es drei aufeinanderfolgende Jahre mit einem primären Haushaltsdefizit. Die Staatsverschuldung würde weiter steigen, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden, heißt es in der Mitteilung der Ratingagentur. In dem Primärdefizit sind die Zinszahlungen für bestehende Schulden noch nicht berücksichtigt.
Neben dem Schuldenproblem leidet Brasilien zurzeit unter einer schweren Rezession und einer massiven Inflation. Hinzu kommen diverse Korruptionsskandale, die sich bis in höchste Regierungskreise winden.
/tos/bgf/fbrFRANKFURT (dpa-AFX)
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