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Drittes Quartal stark 22.10.2014 16:10:47

Boeing-Aktie legt zu: Gewinnprognose erhöht

Im dritten Quartal verdiente der US-Konzern unter dem Strich knapp 1,4 Milliarden Dollar - 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und mehr als von Analysten erwartet. Auch im Gesamtjahr will der Vorstand nun etwas höher hinaus, wie der Airbus-Rivale am Mittwoch in Chicago mitteilte. Derweil baut Boeing die Produktion seiner gefragten Mittelstreckenjets aus. Beim Langstreckenflieger "Dreamliner" legt der Konzern jedoch noch mehr Geld drauf als erwartet.

Die Boeing-Aktie reagierte anfangs noch positiv auf die Nachrichten. Zuletzt sackten die Titel im New Yorker Handel nach einem freundlichen Start allerdings um ein Prozent ab. Zwar habe der Konzern mit soliden Resultaten die Umsatz- und Gewinnerwartungen übertroffen, schrieb Analyst Joseph Nadol von der US-Investmentbank JPMorgan in einem ersten Kommentar. Die operative Gewinnmarge im Kerngeschäft mit Verkehrsflugzeugen sei allerdings gesunken und das Geschäft mit dem Langstreckenflieger 787 "Dreamliner" habe stärker belastet als gedacht.

MEHR FLUGZEUGE VERKAUFT

Für einen starken Umsatzschub sorgte von Juli bis Ende September vor allem die Verkehrsflugzeugsparte, die mit 186 Maschinen 16 Flugzeuge mehr auslieferte als ein Jahr zuvor. Auch die Militärflugzeuge warfen mehr Geld ab. Konzernweit legte der Umsatz um sieben Prozent auf 23,8 Milliarden Dollar zu. Für das laufende Jahr peilt Boeing-Chef Jim McNerney weiterhin Erlöse von 87,5 bis 90,5 Milliarden Dollar an. Der Gewinn je Aktie soll statt 6,85 bis 7,05 Dollar nun 6,90 bis 7,10 Dollar erreichen. Dazu will Boeing weiterhin 715 bis 725 Verkehrsflugzeuge ausliefern, darunter 110 Exemplare des Langstreckenjets 787 "Dreamliner".

Den Löwenanteil der Auslieferungen machten auch von Juli bis September die Mittelstreckenjets von Typ Boeing 737 aus. Boeing baut bereits die ersten Teile für die modernisierte Neuauflage 737-MAX, die 14 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen soll als die herkömmliche Version. Wenn die "MAX" im Jahr 2017 plangemäß erstmals ausgeliefert wird, will Boeing die 737-Produktion von 42 auf 47 Maschinen pro Monat ausgeweitet haben. Bis 2018 soll die Rate auf monatlich 52 Exemplare steigen. Dagegen dümpelt die Produktion des Jumbos 787-8 angesichts schwacher Bestellungen vor sich hin.

Auch Airbus bereitet sich bei seinem Mittelstreckenjet A320 auf eine Produktionsausweitung auf 50 Maschinen pro Monat vor. Der europäische Flugzeugbauer hat für die Neuauflage A320neo noch mehr Bestellungen eingesammelt als Boeing für die 737-MAX. Insgesamt ließ Boeing den europäischen Rivalen in den ersten neun Monaten des Jahres bei Produktion und Aufträgen hinter sich. Nach Abzug von Stornierungen kamen die Amerikaner auf 1000 Jet-Bestellungen, die Europäer auf 791. Allerdings kündigte sich im Oktober ein Großauftrag aus Indien über 250 Exemplare des Airbus A320neo an.

BEIM 'DREAMLINER' TÜRMEN SICH KOSTEN AUF

Beim jüngsten Modell 787 "Dreamliner" nimmt die Produktion nach jahrelangen Verzögerungen und einem dreimonatigen Flugverbot weiter Fahrt auf. Dennoch zahlt Boeing bei jedem dieser Flieger drauf. Bis Ende September summierten sich die aufgelaufenen Kosten auf mehr als 25 Milliarden Dollar. Erst voriges Jahr hatte Boeing die Höchstgrenze von 20 auf 25 Milliarden nach oben gesetzt. Mit der Zeit soll die Produktion immer effizienter werden, so dass der Berg schrumpfen soll. Bei neuen Flugzeugmodellen legen die Hersteller anfangs meist Geld drauf. So rechnet Airbus beim weltgrößten Passagierjet A380 erst 2015 mit schwarzen Zahlen. Das Modell wird bereits seit 2007 ausgeliefert./stw/mne/he

CHICAGO (dpa-AFX)

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