FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hängepartie über die von Banken lange ersehnten Vorgaben für die Ausgabe von hybriden Kapitalinstrumenten könnte einem Bericht zufolge bald beendet sein. Nach Informationen der "Börsen-Zeitung" (Mittwoch) haben sich die Finanzminister von Bund und Ländern darauf verständigt, dass sich die Regeln an denen im Ausland orientieren werden. Zinszahlungen auf diese Anleihen sollen demnach steuerlich begünstigt als Betriebsausgabe geltend gemacht werden können. Die Einigung stehe noch unter dem Vorbehalt der Finanzverwaltung, schreibt das Blatt. Im Laufe der nächsten Woche dürfte die endgültige Entscheidung fallen.

Deutsche Banken warten seit langem auf die gesetzlichen Regeln für die Gestaltung von Hybridanleihen. Das sind eigenkapitalähnliche Papiere. Sie sind für Anleger riskanter als normale Schuldscheine. Im Krisenfall - wenn die Kapitalquoten einer Bank unter bestimmte Marken fallen - werden Hybridanleihen automatisch in Eigenkapital umgewandelt oder verfallen ganz. Sie können nach den neuen strengeren Kapitalregeln (Basel III) als Eigenkapital angerechnet werden.

In vielen anderen Ländern gibt es längst genaue Regelungen. Viele Banken - etwa in der Schweiz - haben zuletzt bereits zahlreiche solcher Anleihen platziert. Dabei profitierten sie angesichts der niedrigen Zinsen von der Suche der Investoren nach lukrativeren Anlagemöglichkeiten. Hybridanleihen versprechen höhere Zinszahlungen. Die Deutsche Bank will bis Ende 2015 für 5 Milliarden Euro Basel-III-feste Hybridpapiere emittieren. Auch der Immobilienfinanzierer Aareal Bank steht in den Startlöchern, um durch ein hybrides Instrument die verbliebene Stille Einlage des Bundes aus der Finanzkrise abzulösen./enl/zb/fbr