Bank of Japan zeigt Uneinigkeit über Anpassungen

   Während der Juni-Sitzung, die letztlich mit einer Bestätigung der Geldpolitik endete, forderte einer der neun Ratsmitglieder, das Kaufprogramm für japanische Staatsanleihen auf ein "nachhaltigeres" Niveau zurückzufahren, bevor es zu Negativfolgen komme. Seit Ende 2014 kauft die BoJ jährlich Staatstitel für 80 Billionen Yen.

   Ein anderes Ratsmitglied sprach sich bei den Assetkäufen für einen flexibleren Ansatz aus, da sich der Fokus zuletzt wieder in Richtung Zinssätze und weg vom Quantitative Easing bewegt habe. Die BoJ hatte im Februar Negativzinsen eingeführt, die Geschäftsbanken für bestimmte Einlagen bei der Zentralbank zu zahlen haben.

   Gleichfalls Kritik kam von einem weiteren Geldpolitiker, der auf die Folgen für den Anleihemarkt hinwies, auch wenn er im Grundsatz die Ankäufe und die dabei gezeigte Flexibilität unterstützte. Er mahnte entschiedene geldpolitische Lockerungen als Weg an, durch die Bekämpfung der Deflation die Niedrigzinsen zu überwinden und die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

   Zugleich gab es Befürworter der aktuellen Politik. Ein Mitglied sagte, die Bewegung von Geschäftsbanken hin in andere Assetklassen als japanische Staatsanleihen sei ein Beleg dafür, dass sich die Geldpolitik über Portfolio-Anpassungen auf die Wirtschaft auswirke.

   Die Aussagen im Protokoll kommen zu einem interessanten Zeitpunkt. Denn die BoJ hat beim Treffen Ende Juli eine überraschend moderate Lockerung vorgenommen und für September eine umfassende Überprüfung ihrer Geldpolitik in Aussicht gestellt. Das hatte Spekulationen ausgelöst, sie könne ihre Lockerungspolitik zurückfahren.

    DJG/DJN/smh/bam

   Dow Jones Newswires

   Von Takashi Nakamichi

TOKIO (Dow Jones)