19.09.2013 06:07:38

Bo Xilai: Mein Name wird "eines Tages" reingewaschen

    PEKING (dpa-AFX) - Der wegen Korruption angeklagte chinesische Spitzenpolitiker Bo Xilai sieht sich ähnlich wie sein legendärer Vater als politisch Verfolgter. Er geht davon aus, dass sein Name "eines Tages" reingewaschen werde, wie die Hongkonger "South China Morning Post" am Donnerstag aus einem Brief des 64-Jährigen an seine Familie zitierte. "Ich werde ruhig im Gefängnis warten. Mein Vater ist mehrmals in Haft gekommen. Ich werde seinen Fußstapfen folgen."

    Sein Vater Bo Yibo war Revolutionsführer und gehörte später zu den "Acht Unsterblichen" der Kommunistischen Partei. Er wurde zweimal von den Nationalisten in Haft genommen, bevor die Kommunisten 1949 die Macht übernahmen. In der Kulturrevolution verbrachte Bo Yibo mehr als zehn Jahre in Haft. Ende der 70er Jahre stieg er wieder in den engsten Führungszirkel um den späteren Reformarchitekten Deng Xiaoping auf. Im Alter von 98 Jahren starb er 2007.

    "Vater und Mutter sind tot, aber ihre Lehren sind mir weiter sehr hilfreich", schrieb Bo Xilai. Nach offiziellen Angaben beging seine Mutter in der Kulturrevolution Selbstmord. "Ich werde ihre ruhmreiche Vergangenheit nicht beschmutzen." Das Volksgericht in der Stadt Jinan will am Sonntag das Urteil gegen Bo Xilai fällen. In dem größten Skandal der jüngeren Parteigeschichte werden dem Ex-Politbüromitglied Bestechlichkeit und Machtmissbrauch vorgeworfen./lw/DP/mmb

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