02.06.2015 09:44:45

Blatter-Intimus soll im Fifa-Skandal Gelder verschoben haben

   Von Aruna Viswanatha und Matthew Futterman

   ZÜRICH (Dow Jones)-- Der Fifa-Skandal um korrupte, hochrangige Funktionäre zieht immer weitere Kreise. Jetzt sind sich US-Ermittler sicher, dass ein Top-Vertreter von Fifa-Präsident Sepp Blatter Transferzahlungen in Höhe von rund zehn Millionen US-Dollar zumindest abgesegnet hat, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

   Bei dem nicht genannten "hochrangigen Fifa-Offiziellen" dürfte es sich um Generalsekretär Jerome Valcke handeln. Laut dem Insider soll er im Jahr 2008 die Gelder von Fifa-Konten in der Schweiz auf jene der karibischen Fußballorganisation transferiert haben. Diese Finanzmittel wiederum wurden mutmaßlich als Schmiergelder missbraucht, um ausreichend Stimmen zu sichern, damit Südafrika im Jahr 2010 die Weltmeisterschaft ausrichten durfte. Valcke könnte von diesen Machenschaften eventuell nichts gewusst haben.

   Die 10 Millionen Dollar seien vom damaligen Chairman des Fifa-Finanzkomitees freigegeben worden, erklärte Sprecherin Delia Fischer. Der Vorgang sei in Übereinstimmung mit den Regularien der Organisation ausgeführt worden, wenn auch ohne Kenntnis des eigentlichen Zwecks. "Zahlungen dieser Größenordnung bedürfen des Plazets des Fifa-Finanzkomitees." Der langjährige Präsident des argentinischen Fußballverbands Julio Grondona war von 1999 bis 2014 Chairman des Fifa-Finanzkomitees, ergibt sich aus Dokumenten der Organisation. Grondona starb im vergangenen Jahr.

   Wie das Wall Street Journal schreibt, bedeutet laut früheren und heutigen Fifa-Offiziellen allein schon die Größenordnung der Geldtransfers, dass eine kleine Zahl von Top-Fifa-Vertretern ihre Zustimmung geben musste. Allem Anschein nach hatte typischerweise Valcke die Geldtransfers zu autorisieren.

   Sollten die Anschuldigungen des US-Justizministeriums stimmen, ist es immer noch möglich, dass Valcke gar nichts davon wusste, wie mit den Geldern Stimmen für die WM-Vergabe gekauft werden sollten. Trotzdem bringt die 161 Seiten dicke Anklageschrift die Ermittlungen jetzt geradewegs in die Büros der allmächtigen Fifa-Exekutive. Die Transaktion soll angeblich den Plan beinhaltet haben, im Jahr 2004 für 10 Millionen Dollar Stimmen zu sichern - kurz vor der Fifa-Wahl zum Ausrichterland der WM 2010.

   Kontakt zu den Autoren: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/axw/smh

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   June 02, 2015 03:36 ET (07:36 GMT)

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