Biotech-Branche profitiert von Überalterung der Weltbevölkerung

Bis 2060 soll die Weltbevölkerung auf 9,9 Milliarden Menschen steigen, rechnete Kober vor. Knapp ein Drittel davon werde über 65 Jahre alt sein. Das Schöne aus Investorensicht: "Egal ob die Wirtschaft wächst oder schrumpft, die Menschen werden nicht gesünder oder kränker sein", so seine Schlussfolgerung. In der Tat sind Pharma- und Biotech-Werte in der Finanzkrise 2008 weniger stark eingebrochen als andere Aktien.

In den vergangenen drei Jahren waren Biotech-Fonds mit Renditen von bis zu 38 Prozent äußerst lukrativ. Eine Blase sieht Kober dennoch nicht. Nicht solange die Gewinne jedes Jahr um bis zu 25 Prozent steigen. "Für uns sind Biotech-Aktien derzeit angemessen bewertet", sagte Kober. Die Erfolge der Biotechs würden sie zu begehrten Übernahmezielen der großen Pharmakonzerne werden lassen. In den USA, dem mit großem Abstand größten Biotech-Markt, gab es laut Kober im Vorjahr Übernahmen mit einem Gesamtvolumen von 39 Mrd. US-Dollar (27,97 Mrd. Euro). 47 Biotech-Firmen gingen an die Börse.

Die Biotechnologie gilt für Laien als schwer zu durchschauen. Sein Geld in zwei, drei Biotech-Unternehmen zu stecken sei riskant und gefährlich, so Kober. Neue, vielversprechende Medikamente könnten etwa an der Zulassung scheitern. Kober rät breit zu streuen. Allerdings: "Die Kurssteigerungen im Vorjahr waren außergewöhnlich hoch. In diesem Tempo wird sich das nicht mehr fortsetzen", dämpfte er überzogene Erwartungen.

(Schluss) pro/ivn

ISIN AT0000652011 US6311011026 WEB http://www.erstegroup.com