Wegen Bim-Großauftrag |
13.01.2015 13:25:00
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Siemens-Betriebsrat fürchtet um 150 Jobs in Wien
Dass man die Straßenbahnausschreibung nicht gewonnen hat, ist in den Schuhs Augen keinesfalls das Verschulden von Siemens. Denn das überarbeitete ULF-Konzept, das man ins Rennen geschickt hat, sei besser als das Bombardier-Produkt. In Sachen Barrierefreiheit biete der ULF breitere Korridore für Rollstühle und Kinderwagen und komme zudem ohne Rampen aus. "Warum beglückt man die Wiener mit einer fahrenden Skaterbahn?", kritisierte der Betriebsratsvorsitzende.
Die Entscheidung sei auch aus industriepolitischen Überlegungen nicht nachvollziehbar. Denn Siemens erreiche in Wien eine weit höhere Wertschöpfung. "Ich will den Standort der Konkurrenz nicht schlechtreden", aber dort kämen Wagenkästen und Drehgestelle aus dem Ausland und würden in Wien lediglich zusammengebaut. Bei Siemens werde alles in der Bundeshauptstadt entwickelt und produziert, versicherte Schuh. Unterstützung kam diesbezüglich vom - in Simmering politisch beheimateten - SPÖ-Nationalratsabgeordneten Harald Troch. Der ULF sei zwar teurer - der konkrete Preisunterschied konnte heute nicht genannt werden -, aber er biete mehr Qualität: "Die Stadt sollte möglichst alles tun, um dieses Produkt zu promoten."
Angesprochen auf den wiederholten Kritikpunkt, die Siemens-Niederflurstraßenbahnen wiesen, wie vom Kontrollamt vor einigen Jahren festgestellt, Ausfallquoten von bis zu 25 Prozent auf, entgegnete Schuh, dass neuesten Erhebungen zufolge eine wesentlich höhere Verfügbarkeit erreicht worden sein. Das bestätigte man bei den Wiener Linien auf APA-Anfrage mit Verweis auf diverse Anpassungen im Laufe der vergangenen Jahre und vorerst ohne Nennung genauer Zahlen.
Seinem eigenen Unternehmen gegenüber zeigte sich Schuh aber ebenfalls nicht ganz unkritisch. Man habe den Fehler begangen, dass man die Stadt als Braut sowieso schon lange an sich gebunden habe und davon ausgegangen sei, "dass kein anderer um diese Braut werben darf".
rie/sp

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