10.12.2015 12:17:00

Billiges Kerosin beflügelt Gewinne der Airlines

   Von Robert Wall

   GENF (Dow Jones)---Fluggesellschaften winken 2015 dank des Ölpreiseinbruchs höhere Gewinne als bisher erwartet. Und auch 2016 seien noch Ergebnissteigerungen zu erwarten, stellte der Branchenverband IATA mit Blick auf die nahezu auf einem Sieben-Jahres-Tief liegenden Ölpreise.

   Für 2015 sieht die IATA, die mehr als 200 Fluggesellschaften vertritt, einen Rekordgewinn von 33 Milliarden US-Dollar. Vor exakt einem Jahr hatte sie 25 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die neue Prognose würde nahezu eine Verdoppelung gegenüber 2014 bedeuten. In dem Jahr kamen die Airlines zusammen auf 17,3 Milliarden Dollar.

   "Dies sind außergewöhnliche Zahlen für die Luftfahrtbranche", sagte der IATA-Chefvolkswirt Brian Pearce. Der Einbruch der Rohölpreise, das Fass der Sorte Brent fiel in dieser Woche erstmals unter die Marke von 40 Dollar, bringe den Fluglinien große Einsparungen. Die Kosten für Kerosin dürften in diesem Jahr trotz höheren Verbrauchs um 46 Milliarden Dollar oder etwa ein Fünftel kleiner ausfallen als 2014. Insgesamt dürften sie sich auf 180 Milliarden Dollar summieren.

   Gut die Hälfte der Gewinne fliegen die nordamerikanischen Airlines ein, etwa 19,4 Milliarden Dollar. Auf Platz zwei dürfte Europa mit 6,9 Milliarden Dollar liegen, vor Asien-Pazifik mit 5,8 Milliarden. In den roten Zahlen stecken Fluglinien aus Lateinamerika und Afrika, sie würden jeweils rund 300 Millionen Dollar Verlust verbuchen. Die Margen dürften 2015 ebenfalls steigen. Mit einer Kapitalrendite von 8,3 Prozent würden die Kapitalkosten mehr als gedeckt, so die IATA.

   Nach Jahren der Vernichtung von Kapital liefere die Branche nun ein minimales Niveau an Profitabilität, wie sie ein Investor erwarten würde, sagte IATA-Generaldirektor Tony Tyler.

   Die IATA rechnet in diesem Jahr mit 3,6 Milliarden Fluggästen, 2016 dürften es 3,8 Milliarden sein. Die Gewinne sieht Tyler 2016 bei 36,3 Milliarden Dollar, die Rendite bei 8,6 Prozent. Die Kerosinkosten dürften um weitere knapp 25 Prozent auf 135 Milliarden Dollar sinken.

   Der niedrige Ölpreis kommt laut IATA aber nicht allen Airlines rund um die Globus zugute. In einigen Ländern macht der starke Dollar die Vorteile zunichte. Doch es sind nicht nur die günstigen Kerosinpreise, die zu höheren Gewinnen verhelfen. Die Airlines nutzten die Flugzeuge inzwischen auch besser aus. Seit 2010 sei der Ladefaktor kontinuierlich gestiegen.

   Die IATA sieht 2016 aber auch Wolken am Horizont aufziehen. So werde das Wachstumstempo in den USA nicht zu halten sein. Wegen sinkender Ticketpreise und größeren Angebots dürften die Gewinne der US-Airlines 2016 leicht auf 19,2 Milliarden Dollar sinken.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/DJN/bam/reg

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   December 10, 2015 05:55 ET (10:55 GMT)

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