13.05.2016 08:04:45

Billige Energie und frühes Ostern drücken deutsche Inflation

   Von Andreas Plecko

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Günstige Energie und der frühe Oster-Termin haben im April für eine Minusinflation in Deutschland gesorgt. Die jährliche Inflationsrate fiel auf minus 0,1 Prozent von plus 0,3 Prozent im März, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 29. April.

   Seit Sommer 2014 bremsen die gefallenen Energiepreise die Teuerung. Im April mussten die Verbraucher für Energie 8,5 Prozent weniger bezahlen als vor einem Jahr. Leichtes Heizöl verbilligte sich um 28,6 Prozent und Kraftstoffe um 12,9 Prozent. Ohne Energiepreise wäre die Inflationsrate im April mit 0,9 Prozent deutlich höher ausgefallen.

   Preissenkend wirkte sich im April auch die frühe Lage von Ostern aus (2016: Ende März, 2015: Anfang April). Im Jahresvergleich gingen durch den Kalendereffekt die Preise für Pauschalreisen um 8,8 Prozent zurück.

   Binnen Monatsfrist sanken die Preise für den täglichen Bedarf um 0,4 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden.

   Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im April um 0,3 Prozent niedriger als vor einem Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat sank der Index um 0,5 Prozent. Auch die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI wurden somit bestätigt.

   Die EZB will in der Eurozone eine Deflation - einen Preisverfall auf breiter Front mit schädlichen Folgen für die Wirtschaft - unbedingt vermeiden. Im März setzte sie ihren Leitzins erstmals auf null. Das billige Geld soll die Nachfrage stimulieren und die Inflation anschieben. Bislang ist das nicht gelungen: Im April sank die Inflationsrate im Euroraum auf minus 0,2 Prozent.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/apo/smh

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   May 13, 2016 02:00 ET (06:00 GMT)

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