18.03.2015 12:41:30

Bilfinger beginnt Verkaufsprozess für Offshore-Aktiva

   Von Natali Schwab

   MANNHEIM (Dow Jones)-- Der Dienstleistungskonzern Bilfinger hat den Verkaufsprozess für die Offshore- und Hafenbau-Aktivitäten sowie die polnische Fertigungsstätte begonnen. Es gebe bereits erste Interessensbekundungen, sagte Vorstandsvorsitzender Herbert Bodner auf der Bilanzpressekonferenz. Ob die Aktivitäten gemeinsam oder getrennt verkauft würden, sei noch offen.

   Bilfinger zählt den Bereich nicht mehr zum Kerngeschäft, da es sich dabei weitgehend um ein Baugeschäft handelt und nicht mehr in das Risikoprofil passt. Zudem hatte der Konzern hier im vergangenen Jahr erheblich Federn lassen müssen. Gerade in Polen kamen geplante Bauvorhaben nicht voran, da das Land von Deutschland überschüssigen Windstrom geliefert bekommt. Die lukrativen Aufträge, an denen auch Bilfinger verdient hätte, lagen daher auf Eis.

   Dies scheint sich nun langsam wieder zu ändern. Es gebe eine wachsende Anzahl von Projekten, sagte Bodner. Die polnische Produktionsstätte soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb gehen. Der Zeitpunkt zum Verkauf sei mittlerweile recht günstig.

   Es war insgesamt ein enttäuschendes Jahr. Erstmals in seiner Geschichte bei Bilfinger hat Bodner einen Verlust präsentieren müssen. Im vergangenen Jahr schloss das Unternehmen im fortgeführten Geschäft schlussendlich mit einem Nettofehlbetrag von 71 Millionen Euro ab, nach einem Gewinn von 251 Millionen Euro im Vorjahr. Die Abschreibungen im schwächelnden Energiegeschäft betrugen insgesamt 148 Millionen Euro und fielen dabei vor allem im dritten Quartal an. Dazu kamen Restrukturierungskosten von rund 80 Millionen Euro.

   Probleme bereiteten neben dem Energiegeschäft auch die Sparte Industrial, die unter der Investitionszurückhaltung in der Prozessindustrie und niedrigeren Wartungsbudgets bei Öl- und Gaskunden litt.

   Für das laufende Jahr sind die Aussichten allenfalls verhalten. Bilfinger erwartet zumindest operativ wieder einen Ergebnisanstieg. Das bereinigte EBITA soll leicht über dem Vorjahreswert liegen. Das bereinigte Konzernergebnis dürfte wegen eines schlechteren Zinsergebnisses und höherer Minderheiten unter dem Vorjahresniveau liegen. Einen weiteren Abschreibungsbedarf sieht Bodner nicht, was sich positiv auf das berichtete Nettoergebnis auswirken wird.

   Das erste Quartal ist dabei traditionell das schwächste. Ein Blick in die ersten Wochen indiziere dabei nicht, dass dies in diesem Jahr anders würde, erklärte Bodner.

   Der Manager wird noch bis spätestens Ende Mai den Konzern führen. Über eine mögliche Verlängerung will er nicht spekulieren. Derzeit verhandelt der Aufsichtsrat mit einem Kandidaten. Namen wurden aber nicht genannt, in Medien wurde über den Norweger Per H. Utnegaard von der Flughafen-Servicegesellschaft Swissport spekuliert. Den vakanten Posten des Finanzchefs wird ProSieben-Manager Axel Salzmann ab 1. April von Joachim Müller einnehmen.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/jhe

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   March 18, 2015 07:22 ET (11:22 GMT)

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