07.05.2015 12:43:46

Bilfinger-Chef Bodner überzeugt von Turnaround

   Von Natali Schwab

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Der scheidende Chef des Dienstleistungskonzern Bilfinger, Herbert Bodner, hat sich optimistisch gezeigt, die aktuelle Wachstumsschwäche zu überwinden. "Bilfinger wird sich zu altgewohnter Stärke zurückkämpfen", sagte er auf der Hauptversammlung des Unternehmens laut Redetext. Dies werde jedoch Zeit benötigen.

   So sieht Bodner Chancen vor allem im weltweiten Trend zu mehr Nachhaltigkeit und zu mehr Energie- und Ressourceneffizienz. Eine neue Strategie wird jedoch erst der neue Vorstand mit dem Vorsitzenden Per H. Utnegaard vorlegen. Diese dürfte sich erst 2016 positiv auswirken, sagte Bodner.

   Bilfinger war im vergangenen Jahr durch eine Reihe von Gewinnwarnungen in die Negativschlagzeilen geraten und in die Verlustzone gerutscht. Vorstandsvorsitzender Roland Koch nahm daraufhin seinen Hut, der langjährige Chef Bodner, zu dem Zeitpunkt im Aufsichtsrat, übernahm wieder das Ruder.

   Bodner reagierte mit weiteren Einschnitten. Doch diese reichen nicht aus, so verlief auch das erste Quartal schlechter als erwartet, die Jahresprognose für 2015 musste gekappt werden. Das Bilfinger-Management unter dem noch bis Ende Mai amtierenden Bodner kündigte daher weitere Maßnahmen an, unter anderem einen weiteren Kapazitätsabbau in den Geschäftsfeldern Industrie und Energie, um Kosten zu sparen.

   Auch soll das Energie-Geschäft grundlegend neu ausgerichtet werden. Für die Verwaltung sind ebenfalls Effizienzsteigerungen geplant. Das Portfolio soll weiter konzentriert werden.

   Die Sparte Industrial leidet unter der Investitionszurückhaltung in der Prozessindustrie und niedrigeren Wartungsbudgets bei Öl- und Gaskunden, sowie einem daraus resultierenden Preisdruck. Die Nachfrage im Energiegeschäft ist weiter schwach, insbesondere im Kraftwerksgeschäft in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Das Geschäftsfeld, das einst die höchsten Margen bei Bilfinger erzielte, schrieb im ersten Quartal Verluste.

   Das erste Quartal verlief daher bei Bilfinger schlechter als erwartet. Sowohl operativ als auch unter dem Strich schrieb das Unternehmen rote Zahlen. Der Verlust beim bereinigten EBITA betrug 8 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 47 Millionen im Vorjahr. Der bereinigte Konzernfehlbetrag der fortzuführenden Aktivitäten belief sich auf 15 Millionen, nach einem Plus von 26 Millionen Euro.

   Die erst vor wenigen Wochen bestätigte Prognose hat damit bereits jetzt keinen Bestand mehr. Das bereinigte operative Ergebnis EBITA dürfte erheblich sinken. Eigentlich hatte das Unternehmen nach dem Rückgang auf 270 Millionen Euro im vergangenen Jahr wieder auf einen leichten Anstieg gehofft. Auch das bereinigte Konzernergebnis der fortzuführenden Geschäfte wird erheblich unter dem Vorjahreswert von 175 Millionen Euro liegen.

   Eine quantitative Prognose will Bilfinger nach dem Vollzug des Stabswechsels zu Utnegaard nach einer gewissen Einarbeitungszeit des neuen Chefs abgeben, bekräftigte Bodner. "Ich bin überzeugt, dass der neu zusammengesetzte Vorstand Bilfinger wieder zu wachsendem Erfolg führen wird", so der Manager. Und bat die Investoren: "Bleiben Sie uns also bitte treu."

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/brb

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