09.04.2015 13:02:00
|
Bezahldienst PayPal will Online-Händlern Export schmackhaft machen
"Natürlich sollten Sie, wenn Sie in Österreich verkaufen, das Zahlen per Rechnung anbieten. Da stehen die Leute drauf", sagte PayPal-Manager Gero Kummer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Laut einer Befragung des Kölner E-Commerce-Center ist die Rechnung mit Abstand die Lieblingsbezahlmethode der Konsumenten in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Auf Platz zwei, mit einigem Abstand, landete die Kreditkarte, auf Platz drei PayPal. Die Sofortüberweisung und die Lastschrift fanden weit weniger Zuspruch. Bei den tatsächlich schon genutzten Zahlungsmethoden kam PayPal auf Platz vier, hinter der Rechnung, der Kreditkarte und der Vorkasse.
Kummer rät Online-Händlern, mehrere Bezahlmethoden anzubieten. Denn wenn die Kunden ihre bevorzugte Variante nicht finden, gehen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zur Kasse. Händler, die die Rechnung als Zahlmethode eingeführt haben, meldeten laut ECC-Umfrage einen knapp 26-prozentigen Rückgang der Kaufabbrüche.
Auf dem neuen Portal namens PayPal PassPort informiert das US-Unternehmen, das dieses Jahr von der Mutter eBay abgespalten werden soll, über Spezifika von 22 Märkten. Angezeigt werden etwa weltweite Handelskorridore - wo wird online viel verkauft - oder tagesaktuelle Transaktionen, also Prognosen, wohin Händler an einem bestimmten Tag exportieren. Basis dafür sind PayPal-Daten aus der Vergangenheit, keine aktuellen. "Sonst würden wir das nicht kostenlos anbieten", meinte Kummer. Weiters gibt es Infos zu Hauptverkaufstagen, etwa Muttertag oder Kindertag in China (1. Juni) und einen Kalkulator für Lieferkosten, Zollabgaben und Steuern. PayPal vermittelt interessierte Händler auch an Übersetzungsbüros und dergleichen.
Das in den USA bereits vergangenen Sommer gelaunchte Portal ist nicht an PayPal-Produkte gekoppelt. Für die Informationen in Zukunft Geld zu verlangen, ist laut Kummer nicht geplant. Freilich hofft PayPal, dadurch mehr Händler als Kunden zu gewinnen.
PayPal hat nach eigenen Angaben 162 Millionen aktive Kunden weltweit, in Österreich 1 Million. Viele heimische Internethändler exportieren schon jetzt ins Ausland - 89 Prozent ihrer Exportumsätze machen sie in zehn Ländern. Der Top-Auslandsmarkt ist mit 66 Prozent Deutschland, gefolgt von den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und der Schweiz. Diese Länder stehen zusammen für knapp ein Fünftel der Exportumsätze. Umgekehrt kaufen österreichische Kunden am liebsten bei deutschen Online-Shops.
Der Internethandel wächst weltweit rasant, das Zahlungsvolumen wird auf 1,5 Billionen Dollar (1,38 Billionen Euro) geschätzt. Von 2,9 Milliarden Internetnutzern kaufen 1,1 Milliarden auch online ein. Dem grenzüberschreitenden Online-Handel wird ebenso starkes Wachstumspotenzial bescheinigt: Bis 2018 sollen sich die Ausgaben von heute 105 auf 307 Mrd. Dollar erhöhen, die Zahl der Käufer von 94 auf 130 Millionen. Am liebsten kaufen Menschen online Kleidung, Schuhe und Accessoires (12,5 Mrd. Dollar), Gesundheits- und Schönheitsprodukte (7,6 Mrd. Dollar) sowie Computer/Hardware und Elektronik (je 6 Mrd. Dollar).
PayPal versucht zunehmend, auch einen Fuß in den stationären Handel zu bekommen. So arbeitet das Unternehmen mit McDonald's zusammen - Kunden können Burger und Pommes schon im Vorhinein bezahlen - und probiert einiges aus, wie Kommunikationsverantwortliche Sabrina Winter sagte. In Berlin startete PayPal Ende 2013 ein Pilotprojekt fürs Bezahlen in Gasthäusern, auf Festivals bot PayPal Armbänder an, die direkt mit dem PayPal-Account verknüpft waren, sodass Besucher weder Bargeld noch Plastikkarte brauchten. Für Österreich ist derzeit nichts derartiges geplant.
Angesprochen auf die neue Konkurrenz durch Apple Pay - bis jetzt nur in den USA verfügbar - bzw. die Armbanduhr des US-Computerkonzerns gibt sich PayPal gelassen. Dank Apple sei das Thema Bezahlen jetzt in aller Munde, so Kummer. Die Digitalwährung Bitcoin nimmt der eBay-Tochter bisher kein Geschäft weg. In Deutschland bekommt PayPal Ende 2015 einen neuen Rivalen: Die Banken des Landes wollen einen eigenen Bezahldienst namens Pay Direkt starten. Die Daten der Kunden sollen so sicher sein wie die des Girokontos. PayPal gibt Kundendaten an Unternehmen weiter - aber nur an solche, "mit denen wir zusammenarbeiten", wie Winter zur APA sagte. Diese Unternehmen würden in den Datenschutzrichtlinien von PayPal namentlich angeführt. Verkauft würden Kundendaten nicht. PayPal hat eine luxemburgische Banklizenz, die in der gesamten EU gilt. Von daher unterliege man auch dem Bankgeheimnis, so Winter.
(Schluss) snu/itz
ISIN US2786421030 WEB http://www.ebay.at/
![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu eBay Inc.mehr Nachrichten
31.01.25 |
NASDAQ Composite Index-Titel eBay-Aktie: So viel hätte eine Investition in eBay von vor 3 Jahren abgeworfen (finanzen.at) | |
24.01.25 |
NASDAQ Composite Index-Wert eBay-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in eBay von vor einem Jahr eingebracht (finanzen.at) | |
21.01.25 |
Zuversicht in New York: Letztendlich Gewinne im NASDAQ 100 (finanzen.at) | |
21.01.25 |
Starker Wochentag in New York: NASDAQ 100 nachmittags mit Kursplus (finanzen.at) | |
21.01.25 |
NASDAQ 100-Handel aktuell: NASDAQ 100 zum Handelsstart im Plus (finanzen.at) | |
17.01.25 |
NASDAQ Composite Index-Titel eBay-Aktie: So viel Gewinn hätte eine Investition in eBay von vor 10 Jahren abgeworfen (finanzen.at) | |
14.01.25 |
PayPal: Wie sich Nutzer vor dem »Gastkonto«-Betrug schützen können (Spiegel Online) | |
10.01.25 |
Verluste in New York: NASDAQ 100 sackt schlussendlich ab (finanzen.at) |
Analysen zu eBay Inc.mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
eBay Inc. | 65,53 | 1,06% |
|