17.04.2015 15:33:46

Bewegende Trauerfeier für Opfer von Flugzeugabsturz im Kölner Dom

   KÖLN (AFP)-- Mit einer bewegenden Trauerfeier im Kölner Dom ist am Freitag der 150 Toten des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen gedacht worden. Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck beschwor dabei die Verbundenheit mit den Angehörigen der Opfer. An dem ökumenischen Gottesdienst und einem staatlichen Trauerakt nahm die komplette deutsche Staatsspitze teil. Mehr als 500 Hinterbliebene saßen unter den 1.400 Gästen in Deutschlands größter Kirche.

   Im Kölner Dom standen auf der Treppe zum Altar 150 weiße Kerzen für die Opfer der Katastrophe am 24. März, als am Freitagmittag die Trauerfeier mit einem ökumenischen Gottesdienst begann. Neben Gauck waren unter anderen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) und Regierungsvertreter aus Frankreich und Spanien nach Köln gekommen. Die Feierlichkeiten im Dom wurden auf eine Großleinwand auf dem Vorplatz des benachbarten Hauptbahnhofs sowie in eine nahe gelegene Kirche übertragen.

   "Indem wir neben unseren leidenden Mitmenschen stehen bleiben, indem wir zueinander stehen, entsteht zwischen uns ein Band des Mitleidens und Mittrauerns", sagte Gauck bei dem Staatsakt nach dem Gottesdienst. "Wir sind verbunden durch Trauer, durch Schmerz und zugleich durch eine tief empfundene Ratlosigkeit." Aber die Menschen seien auch verbunden durch "gegenseitige Unterstützung, durch Hilfe, durch Füreinander-Da-Sein".

   Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sagte, das Mitfühlen und der Halt könnten den Schmerz nicht nehmen, aber die Hinterbliebenen sollten wissen: "Unser Herz ist und bleibt bei ihnen".

   Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, bezeichnete das Geschehene in dem ökumenischen Gottesdienst als "unbegreiflich". Über den bei den Hinterbliebenen aufgerissenen Abgrund könne kein Mensch eine Brücke schlagen, "kein Luftfahrtexperte, kein Psychologe - auch keine Bischöfin und kein Kardinal", sagte Kurschus. "Gott selbst muss einstehen für das, was geschehen ist und was er hat geschehen lassen."

   Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki sagte an die Angehörigen gewandt, jeder der Hinterbliebenen sei "auf ganz unterschiedliche Weise verzweifelt". "Bloße Worte, die sind zu schwach, Sie zu trösten." Aber die Gemeinsamkeit vieler Menschen in ihrer Trauer um die Absturzopfer solle den Angehörigen Trost sein "in diesen Stunden der Einsamkeit", unterstrich der Kardinal.

   Bundespräsident Gauck ging in seiner Ansprache auch direkt darauf ein, dass der Germanwings-Airbus vom Copiloten absichtlich zum Absturz in den französischen Alpen gebracht worden sein soll. "Uns fehlen Worte für diese Tat", sagte Gauck. Er mahnte aber zugleich, dass auch seine Angehörigen einen Menschen verloren hätten. Vielleicht habe die "Sinnlosigkeit des Geschehens" so erschreckt. "Wir sind konfrontiert mit einer verstörenden Vernichtungstat." Zu Trauer und Schmerz komme noch das "tiefe Erschrecken hinzu vor den Abgründen der menschlichen Seele".

   Der Bundespräsident erinnerte jedoch zugleich daran, dass der Mensch zum Guten fähig sei. Auch und gerade im Angesicht von Katastrophen, Unglück und Leid wüchsen Menschen oft über sich hinaus.

   DJG/apo

   (END) Dow Jones Newswires

   April 17, 2015 09:10 ET (13:10 GMT)- - 09 10 AM EDT 04-17-15

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