Betriebsrat will Zusagen für Joberhalt bei Bosch Solar

    ARNSTADT (dpa-AFX) - Um die Zukunft der 1600 Beschäftigten von Bosch Solar in Arnstadt geht es am heutigen Diensta bei einer Betriebsversammlung. Die Arbeitnehmervertretung des größten Solar-Standortes der Bosch Solar Energy AG verlangt vom Management mehr Transparenz. "Wir wollen in die Gespräche mit möglichen Investoren eingebunden sein", sagte Vize-Betriebsratschef Jan Müller der Nachrichtenagentur dpa. Sieben Monate nach der Entscheidung der Konzernspitze von Bosch, aus dem Solargeschäft auszusteigen, sei es Zeit, dass Entscheidungen zum Erhalt der Arbeitsplätze fielen.

    Der Stuttgarter Konzern will als Reaktion auf den Preisverfall und hohe Verluste die Produktion von Solarzellen und -modulen Anfang 2014 einstellen. Derzeit laufe die Produktion in dem erst 2011 komplett eröffnete Werk noch vierschichtig, sagte Müller. "Es gibt Aufträge."

    An eine Fortsetzung der Solar-Produktion durch Bosch glaubt aber in Arnstadt kaum noch jemand. Vielmehr soll es Verhandlungen mit zwei potenziellen Interessenten aus der Solarbranche für die moderne Fertigung geben. "Wir werden nur sehr spärlich informiert", kritisierte Müller.

    Der Betriebsrat verlangte, dass alle Beschäftigten zukunftssichere Arbeitsplätze erhalten. Dazu gehöre für mindestens 600 Arbeitnehmer eine Beschäftigung durch die Fertigung anderer Bosch-Produkte, hatte die Arbeitnehmervertretung kürzlich erklärt. "Der Betriebsrat wehrt sich dageben, die Beschäftigten schnell und geräuschlos in eine Transfergesellschaft abzuschieben", hieß es in der Erklärung.

    Zu der Betriebsversammlung bei Bosch Solar wird nach Betriebsratsangaben Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) erwartet. Machnig hatte in der vergangenen Woche bestätigt, dass es Gespräche mit potenziellen Interessenten gibt. Verträge seien jedoch bisher nicht unterschrieben. Machnig sprach von "mindestens 1000 Arbeitsplätzen plus X", die es zu erhalten gelte./ro/DP/enl