Beginn von EU-Gipfel wird wegen Minsk wahrscheinlich verschoben

   BRÜSSEL (AFP)--Wegen der langen Ukraine-Verhandlungen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk wird sich der Beginn des EU-Gipfels in Brüssel voraussichtlich verzögern. Ein späterer Beginn sei angesichts der Verzögerungen bei dem Minsker Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatschef François Hollande "wahrscheinlich", teilte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Donald Tusk am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Der Beginn des Treffens der 28 Staats- und Regierungschefs war bisher für 13.00 Uhr geplant.

   Merkel und Hollande hatten seit Mittwochabend und die Nacht durch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko über eine friedliche Lösung für den Konflikt verhandelt. Erst am Donnerstagvormittag wurde eine Einigung verkündet. Poroschenko sollte nach ursprünglichen Plänen ebenfalls am EU-Gipfel in Brüssel teilnehmen. Die EU-Länder wollten daraufhin die Lage und ihr künftiges Verhältnis zu Russland bewerten.

   Zweites zentrales Thema in Brüssel ist der Schuldenstreit mit Griechenland. Der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras nimmt nach dem Regierungswechsel Ende Januar erstmals an einem Treffen mit seinen Kollegen teil und will für eine Lockerung der bisherigen Spar- und Reformpolitik werben.

   In der Nacht zum Donnerstag hatten sich die Finanzminister der Eurozone auf einem Sondertreffen mit Griechenland nicht auf einen gemeinsamen Kurs zum Schuldenstreit einigen können. Athen lehnte in Brüssel die Fortführung des Ende Februar auslaufenden Hilfsprogramms weiter ab. Neue Verhandlungen sind nun am Montag beim regulären Treffen der Finanzminister der Währungsunion geplant. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten bei ihrem Gipfel fünf Wochen nach den Anschlägen von Paris am Donnerstag zudem über die Antiterror-Strategie der EU.

   DJG/apo

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   February 12, 2015 04:48 ET (09:48 GMT)- - 04 48 AM EST 02-12-15