30.06.2015 09:06:45
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BdB sieht deutsche Banken auf Zahlungsausfall Athens vorbereitet
PASSAU (AFP)-- Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) erwartet keine größeren Auswirkungen auf die Finanzmärkte, falls Griechenland seine Kreditschulden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht zahlt. Er gehe davon aus, dass Griechenland diesen Betrag nicht zahlen könne, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Michael Kemmer, im Interview mit der Passauer Neuen Presse (Dienstagsausgabe). Mit größeren Verwerfungen auf den Finanzmärkten rechne er jedoch nicht.
Die Aktienmärkte seien am Montag lediglich auf das Niveau von Anfang vergangener Woche zurückgefallen, erklärte Kemmer. "Kursgewinne, die sich in der Hoffnung auf einen positiven Ausgang aufgebaut hatten, sind nun wieder verloren." Die Sorge vor einem Staatsbankrott Griechenlands hatte die Kurse an den Börsen am Montag stark fallen lassen, vor allem Bankaktien verloren erheblich an Wert.
Für die Sparer in Deutschland bestehe kein Grund zur Sorge, die Spareinlagen seien sicher, sagte Kemmer. Auch die Risiken für die deutschen Banken seien überschaubar, weil sie in Griechenland "nur noch sehr mäßig engagiert" seien. Es gehe um einen Betrag von weniger als vier Milliarden Euro, der Großteil davon gegenüber griechischen Unternehmen. Schon in den vergangenen Jahren hätten die deutschen Banken einen Großteil ihrer Forderungen abgeschrieben und sich schon frühzeitig auf einen möglichen Zahlungsausfall Griechenlands vorbereitet.
Die 1,5 Milliarden Euro werden am Dienstag um Mitternacht fällig. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte am Montagabend in einem Fernsehinterview gesagt, seine Regierung werde die Kreditrate nicht fristgerecht begleichen. Erst wenn die internationalen Gläubiger aufhörten, "uns zu ersticken", würden die ausstehenden 1,5 Milliarden Euro bezahlt. Ohne Rückzahlung könnte der IWF Athen in den kommenden Wochen für zahlungsunfähig erklären.
DJG/jhe
Dow Jones Newswires
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