Umsatz und Ergebnis besser |
29.07.2015 10:00:00
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Bayer wächst im zweiten Quartal dank neuer Pharmaprodukte
In den Zahlen nicht mehr enthalten ist das Geschäft mit Blutzuckermessgeräten, das als nicht fortzuführende Aktivität klassifiziert wurde. Im Juni hatte Bayer den Verkauf an Panasonic vereinbart.
Der Konzernumsatz von Bayer stieg im Quartal um 18,2 Prozent auf knapp 12,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Währungs- und portfoliobereinigt blieb ein Plus von noch 3,7 Prozent. Der Teilkonzern HealthCare trug mit einem Anstieg von 28 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro den größten Anteil bei. Diese Steigerung führte Bayer im Wesentlichen durch die Übernahme des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten des US-Konzerns Merck & Co sowie positiven Wechselkurseffekten zurück. Zudem entwickelten sich die Verkäufe neuer Pharmaprodukte weiter positiv. Währungs- und portfoliobereinigt blieb ein Plus von 8,3 Prozent.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen nahm im Konzern um 33,2 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro zu. Währungseffekte trugen mit etwa 260 Millionen Euro zum Ergebnis bei. Insgesamt verbuchte Bayer im Quartal Sonderbelastungen von 255 Millionen Euro. So mussten die Forderungen in Venezuela neu bewertet werden, dessen Wirtschaft seit geraumer Zeit taumelt. Dies machte allein 74 Millionen Euro aus. Dazu kamen durch Kosten für die Integration neuer Geschäfte, Aufwendungen für den geplanten Börsengang von MaterialScience sowie Effizienzsteigerungen und Werkskonsolidierungen.
Das Nettoergebnis stieg inklusive Diabetes Care um rund 21 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro.
Die Jahresprognose passte Bayer an. So wurde der Ausblick um den angekündigten Verkauf des Diabetes-Care-Geschäfts bereinigt. Außerdem geht das Unternehmen nun von geringeren positiven Wechselkurseffekten aus als zuvor. Die operative Entwicklung der fortzuführenden Geschäfte wurde dabei bestätigt.
Die zu erwartenden Sonderbelastungen dürften sich auf 900 Millionen Euro belaufen, die im Wesentlichen auf die Integration des Merck-Geschäfts, dem anvisierten Kunststoff-Börsengang und der Optimierung von Produktionsstrukturen entfallen. Die Nettoverschuldung wird weiter unter 20 Milliarden Euro erwartet.
Der Konzernumsatz soll 2015 nun in der Größenordnung von 47 Milliarden Euro liegen. Bislang hatte Bayer 48 bis 49 Milliarden erwartet, Diabetes Care macht dabei etwa 0,9 Milliarden Euro aus. Die neue Prognose entspricht dabei unverändert einem währungsbereinigten Wachstum im unteren einstelligen Prozentbereich. Die zu erwartenden positiven Wechselkurseffekte bezifferte Bayer auf etwa sieben anstelle von neun Prozent.
Das bereinigte EBITDA soll weiterhin im oberen Zehner-Prozentbereich steigen, Währungseffekte sollen 5 anstelle ca. acht Prozent beitragen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll in der gleichen Größenordnung wachsen, auch hier dürften die Wechselkurseffekte fünf Prozent nach zuvor erwarteten sieben Prozent beitragen.
Die Prognose für das Agrargeschäft wurde wegen der sich verschlechternden Marktbedingungen gesenkt. Das bereinigte EBITDA soll im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich, anstelle im mittleren Zehner-Prozentbereich, steigen. Der Umsatz dürfte währungs- und portfoliobereinigt im unteren anstatt im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen.
Die Vorbereitungen für den Börsengang des Kunststoffgeschäfts verliefen planmäßig, erklärte Bayer. Bis Ende des Jahres soll entschieden werden, ob es ein reguläres IPO oder einen Spin-off geben wird.
MaterialScience, das künftig unter dem Namen Covestro firmieren wird, profitierte im Quartal von steigenden Absatzmengen und niedrigeren Rohstoffpreisen. Dagegen sanken die Verkaufspreise. Der Umsatz stieg währungs- und portfoliobereinigt um 0,6 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro, nominal betrug der Anstieg 11,2 Prozent. Das bereinigte EBITDA konnte auf 506 von 270 Millionen Euro gesteigert werden. 2015 will das Geschäft seine Kapitalkosten wieder verdienen. Die Aktie von Bayer gewann am Morgen zeitweise 3,5 Prozent.
DJG/nas/kla
Dow Jones Newswires
Von Natali Schwab
FRANKFURT (Dow Jones)
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