Bayer bekommt bei umstrittener Verhütungsmethode wohl neue US-Auflagen

BERLIN/WASHINGTON (dpa-AFX) - Bayer muss in den Vereinigten Staaten bei seiner umstrittenen Sterilisierungsmethode Essure wahrscheinlich nachbessern. Ein Beratergremium der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA habe weitere klinische Forschungen sowie eine weitergehende Patientenaufklärung empfohlen, teilte der Chemie- und Pharmakonzern am Freitag in Berlin mit. Darüber hinaus habe das Gremium das Training und die Zertifizierung von Ärzten sowie die Betreuung der Anwenderinnen nach dem Einsetzen von Essure diskutiert.

Eine Entscheidung der Gesundheitsbehörde ist ist noch nicht gefallen. Gewöhnlich werden die Empfehlungen des Beratergremiums aber weitestgehend befolgt. Wann die FDA ihre Entscheidung über die von ihr verlangten Schritte fällt, ist noch offen. Bayer ist nach wie vor davon überzeugt, dass der Nutzen von Essure die mit der Anwendung verbundenen Risiken überwiegt.

Zu der Anhörung des FDA-Expertengremiums war es nach Beschwerden zahlreicher Frauen über heftige Nebenwirkungen der permanenten Verhütungsmethode gekommen. Eine Gruppe von Frauen kämpft schon länger gegen Essure, das seit vielen Jahren auf dem Markt ist und Bayer nach einer Übernahme seit 2013 gehört. Das Mittel spielt bei Bayer gemessen am Umsatz eine nachrangige Rolle. Da der Konzern aber noch eine Reihe weiterer Verhütungsmittel verkauft, geht es bei dem Kampf um Essure vor allem um das Image. In Deutschland ist das Mittel zwar zugelassen, wird von Bayer hierzulande aber nicht verkauft./zb/stb