Preise auf Talfahrt |
30.12.2015 07:00:00
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Bauernbund bezeichnet 2015 als eines der schwierigsten Jahre seit Jahrzehnten
"Eine Ausstiegshilfe ist nicht die Lösung", betonte er. Die österreichische Bauernschaft sei im EU-Vergleich relativ jung. Dies sei sicher "ein Signal der Stärke" und auch ein Indiz für ein gutes landwirtschaftliches Schulwesen. Die Dürre hat den heimischen Bauern im Jahr 2015 einen Strich durch die Rechnung gemacht: Der Gesamtschaden in der heimischen Landwirtschaft wegen Trockenheit beläuft sich laut Hagelversicherung auf rund 175 Mio. Euro. Besonders betroffen war Mais. Große Ernteschäden aufgrund der Trockenheit gab es auch bei Kürbis und Erdäpfel.
Der Bauernbund plant im Jänner "positive Aktionen" um auf die "österreichische Qualität" der Nahrungsmittel hinzuweisen. Der Bauernbund-Chef appelliert an die Supermarktketten und die Nahrungsmittelindustrie ihre Billig-Preispolitik bei Lebensmitteln zu überdenken. Die positive Entwicklung beim Absatz von Bio-Lebensmitteln sei erfreulich, aber die großen Mengen würden auch nicht produziert. Als kontraproduktiv für die heimischen Bauern bezeichnete Auer "verunglimpfende Studien", etwa der WHO-Bericht zur möglichen Krebsgefahr durch den Konsum von verarbeiteten Fleischprodukten.
Als Hoffnungsträger für das Jahr 2016 nannte der Bauernbund-Chef die geplante Agrar-Exportservicestelle. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hatte sich im Herbst mit Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) über die Einrichtung einer Exportstelle geeinigt. Diese soll in der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) entstehen und vom Landwirtschafts- und Umweltministerium finanziell und personell getragen werden. Die Servicestelle soll die veterinärbehördlichen Abläufe beim Export vereinfachen und beschleunigen.
Als weitere positive Maßnahme sieht der ÖVP-Bauernbund die Änderung des Vergaberechts bei den Beschaffungsplänen des Bundes und der Bundesländer für die Kantinenverpflegung. Nun könnte vermehrt auf regionale Lebensmittel gesetzt werden. Der Nationalrat hat im Dezember die Umstellung des Bundesvergabegesetzes von Billigst- auf das Bestbieterprinzip beschlossen, die Länder müssen aber noch grünes Licht geben. "Die Zeichen stehen nicht so schlecht", so Auer. Er erwarte zu Beginn "kleine Auswirkungen" für die Bauern und Nahrungsmittelhersteller.
Für das kommende Jahr hofft der Bauernbund-Präsident darauf, dass die Absatzmärkte wieder in Schwung kommen und die Preise nach oben gehen. Die Landwirte und Lebensmittelhersteller müssten die Exportländer "wesentlich stärker differenzieren". Für regalreife Produkte sei Asien sehr interessant. Lobende Worte fand Auer für die Steuerreform. Man müsse auch die Entlastungen anerkennen und nicht nur auf die Belastungen fokussieren.
cri/phs
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