Um 10 Prozent 29.10.2015 11:52:00

Barclays-Gewinn sinkt überraschend

Aus diesem Grund sank der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern im dritten Quartal um zehn Prozent auf 1,43 Milliarden Pfund (rund 2 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Experten hatten mit einem steigenden Ergebnis gerechnet. Zudem ruderte Interimschef John McFarlane beim Renditeziel zurück. Beides kam an der Börse nicht gut an. Die Aktie fiel um rund fünf Prozent auf 240 Pence.

McFarlane hatte noch im Sommer angekündigt, die Rendite für die Aktionäre über einen beschleunigten Umbau der Bank erhöhen zu wollen. Wie das jetzt genau geschehen soll, will der neue Chef schon wenige Wochen nach seinem Amtsantritt im Dezember vorstellen. Details der künftigen Ausrichtung soll es Anfang kommenden Jahres bei der Vorlage der 2015er-Zahlen geben. Barclays hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der frühere JPMorgan-Banker Staley ab 1. Dezember an die Spitze der Bank, deren Wurzeln bis ins Jahr 1690 zurückreichen, rückt.

Einer der wichtigsten Punkte für ihn wird die strikte Kostenkontrolle sein. Zudem muss er Wege finden, um das Geschäft wieder zu beleben. Im dritten Quartal gingen die Erträge um vier Prozent auf 5,6 Milliarden Pfund zurück, während die Kosten stabil blieben. Ob und wie viele weitere Stellen gestrichen werden, ist noch offen. Im Sommer hatte es Berichte gegeben, wonach noch mal rund 30 000 der zuletzt zirka 130 000 Stellen gestrichen werden könnten. Barclays hat in den Jahren nach der Finanzkrise bereits zehntausende Mitarbeiter entlassen.

Die Branche steht auch Jahre nach der Lehman-Pleite und der darauf folgenden weltweiten Wirtschaftskrise unter Druck. Neue Auflagen und der Wunsch der Investoren nach mehr Sicherheit und Kapital sowie weniger Risiko stellen das Geschäftsmodell gerade der globalen Investmentbanken wie Barclays oder Deutsche Bank auf den Kopf. Die größte deutsche Bank stellt sich unter ihrem neuen Chef John Cryan derzeit ebenfalls neu auf. Am Donnerstag kündigte dieser den Abbau von netto 9 000 Stellen an. Zudem soll die Zahl der Mitarbeiter durch Verkäufe um weitere 20 000 sinken.

LONDON (dpa-AFX)

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