Deutschland: Bankenvolkswirte erwarten 1,8 Prozent Wachstum

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)--Die privaten Banken sind optimistischer für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und rechnen nun mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um jeweils 1,8 Prozent in diesem und im kommenden Jahr. Gleichzeitig warnen sie jedoch vor zu hohen Erwartungen.

   "Die Perspektiven für die Konjunktur im Euroraum und in Deutschland haben sich in den letzten Monaten wieder etwas aufgehellt", erklärte Hans-Joachim Massenberg, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes deutscher Banken.

   Die Chefvolkswirte der Banken seien deutlich zuversichtlicher als noch im vergangenen Herbst. "Doch ähnlich wie wir vor einem halben Jahr vor überzogenem Pessimismus gewarnt haben, halten wir jetzt auch einen zu großen Optimismus für fehl am Platz", betonte Massenberg.

   Für Deutschland erwarteten die privaten Banken zwar, dass sich die Wirtschaft in den nächsten zwei Jahren recht solide entwickeln werde. Gemessen am längerfristigen Wachstumstrend habe man "sogar zwei veritable Aufschwungsjahre" vor sich. Aber es sei zu befürchten, dass sich die Ausrüstungsinvestitionen weiterhin nur recht moderat entwickeln würden.

   Zudem müsse das schwache Trendwachstum als Alarmsignal gesehen werden. "Leider tritt Deutschland seit Jahren auf der Stelle, wenn es um eine Wirtschaftspolitik geht, die das Wachstumspotenzial nennenswert steigert", kritisierte Massenberg. Die Konjunktur im Euroraum werde sich nur langsam beschleunigen, warnte er zudem.

   Die Banken rechnen für dieses Jahr mit einer Steigerung der privaten Konsumausgaben um 2,0 Prozent und im nächsten um 1,7 Prozent. Für die Exporte sehen sie eine Zunahme um 5,0 Prozent 2015 und 4,7 Prozent 2016, für die Importe um 4,8 und 4,7 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen sehen sie auf 2,810 Millionen in diesem und 2,780 Millionen im kommenden Jahr sinken.

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   March 19, 2015 06:00 ET (10:00 GMT)

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