02.06.2014 10:00:31

Banken und Versicherer warnen vor negativen EZB-Zinsen

   Von Hans Bentzien

   Viele Finanzmarktteilnehmer und Anaylsten erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag einen Strafzins auf Bankeinlagen verhängen wird. Aber Deutschlands wichtigste Sparinstitutionen stemmen sich noch dagegen. In einem in der Bild-Zeitung veröffentlichten Aufruf warnen Sparkassen, Versicherungen, sowie Volks- und Raiffeisenbanken in einem gemeinsamen Appell vor einer weiteren Absenkung des Leitzinses.

   "Niedrigzinsen enteignen Sparer und reißen Lücken in die Altersvorsorge künftiger Rentner. Leidtragende der Politik der niedrigen Zinsen sind vor allem die Sparer", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

   "Die Niedrigzinspolitik beschädigt die dringend notwendige Altersvorsorge", sagte der Präsident des DSGV, Georg Fahrenschon, der Zeitung. Sie schaffe gravierende Stabilitätsgefahren. Der Chef des (GDV), Alexander Erdland sagte: "Weniger Sparanstrengungen bei gleichzeitig niedrigen Zinsen reißen massive Lücken in der Altersversorgung künftiger Rentner."

   Und BVR-Chef Uwe Fröhlich ergänzte: "Ein in der EU noch nie da gewesener Strafzins würde die Kreditvergabe nicht beleben. Die Medizin würde keine Wirkung zeigen. Die Risiken und Nebenwirkungen wären dagegen umso größer."

   EZB-Präsident Mario Draghi hatte Anfang Mai die Bereitschaft der EZB angedeutet, die Geldpolitik im Juni noch einmal zu lockern. Bei einer Konferenz im portugiesischen Sintra hatte er später gesagt, dass die EZB nicht bereit sei, eine zu lange zu niedrige Inflation zu tolerieren. Am Donnerstag veröffentlicht die EZB neue Prognosen zur Inflationsentwicklung in den nächsten beiden Jahren.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

   DJG/hab/jhe

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   June 02, 2014 03:50 ET (07:50 GMT)

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