31.10.2014 14:05:30

Banken müssen neue Finanzierungsvorgaben erfüllen

   Von Viktoria Dendrinou

   BRÜSSEL--Banken weltweit müssen in Zukunft neue Vorgaben für ihre Cash-Bestände erfüllen: Sie müssen ausreichend Barmittel vorhalten - oder auch Vermögenswerte, die zuverlässig in Barmittel umgewandelt werden können -, um ihre zu erwartenden Kapitalabflüsse innerhalb eines Jahres abdecken zu können.

   Die Vorgaben für die sogenannte strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio - NSFR), die der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht am Freitag veröffentlichte, sollen die Institute widerstandsfähiger machen, indem sie nicht mehr so stark von kurzfristigen Darlehen zur Finanzierung langfristiger Kredite abhängig sind. Der Ausschuss mit Sitz in Schweiz setzt weltweite Standards für die Bankenregulierung.

   Die strukturelle Liquiditätsquote, die ab 2018 gelten soll, verlangt von den Banken, ihre Aktivitäten aus ausreichend stabilen Quellen zu finanzieren, um das Risiko künftiger Stresssituationen abzumildern. Die Banken sind damit gezwungen, langfristige Kredite aus Quellen zu finanzieren, die bei einem Stressszenario nicht austrocknen - etwa mit hochwertigem Kapital und Termineinlagen. Das Ziel ist, eine sogenannte stabile Finanzierung für mehr als ein Jahr lang sicherzustellen, um ein längeres Stressszenario zu überstehen.

   "Eine wichtige Lektion aus der Krise ist die Notwendigkeit, eine zu starke Abhängigkeit von kurzfristigen, volatilen Finanzierungsquellen zu vermeiden", sagte Stefan Ingves, Chairman des Basler Ausschusses und Gouverneur der schwedischen Zentralbank. "Die NSFR tut dies, indem sie die Nutzung von volatilen kurzfristigen Krediten zur Finanzierung von illiquiden Vermögenswerten verringert."

   Nach der NSFR werden Bankvermögen wie Gold, Hypotheken und andere Kredite unterschiedlich gewichtet, um festzustellen, in welchem Maß die von sogenannten stabilen Finanzierungsquellen gedeckt werden müssen.

   Die Regulierer haben neben der NSFR auch eine andere kurzfristige Maßnahme entwickelt, die Mindestliquiditätsquote (Liquidity-Coverage Ratio). Sie soll sicherstellen, dass Banken genug Vermögen haben, um einen Schaden aus dem Verlust des Zugangs zu Finanzierungsmärkten zu verkraften, wie etwa nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers 2008.

   "Indem der Standard endgültig festgelegt wird, hat der Ausschuss seine regulatorische Reformagenda im Wesentlichen abgeschlossen, mit der nach der Finanzkrise ein widerstandsfähigerer Bankensektor vorangetrieben werden sollte", sagte Ingves.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   October 31, 2014 08:36 ET (12:36 GMT)

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