Letzins bleibt 0,5 Prozent 06.02.2014 13:02:32

Bank of England verhält sich still

Sowohl der rekordtiefe Leitzins von 0,50 Prozent als auch der 375 Milliarden Pfund schwere Bestand an Staatsanleihen bleiben unverändert. Auch gab die Währungsbehörde keine Erklärung zu ihrem Beschluß ab. Von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten mit diesen Entscheiden gerechnet. Die meisten Experten erwarten erst vom Inflationsbericht am Mittwoch nächster Woche neue Formulierungen der Notenbank zu ihrer künftigen Geldpolitik.

   Gouverneur Mark Carney hat angekündigt, dass die Zentralbank ihr erst sechs Monate altes geldpolitisches Konzept überarbeiten wird. Denn die Arbeitslosenquote fällt viel schneller als erwartet. Die US-Notenbank steht vor dem gleichen Problem. Beide Notenbanken wollen nun durch verbale Aussagen die Märkte überzeugen, dass so bald keine Zinserhöhung ansteht. Der BoE-Rat wollte seine geldpolitische Haltung und seine Steuerung der Zinserwartungen bei dem Treffen am Donnerstag überdenken und diskutieren.

   Im August 2013 hatte die britische Zentralbank versprochen, den Leitzins so lange auf einem Niveau von 0,50 Prozent zu lassen, wie die Arbeitslosigkeit über siebens Prozent liege. Sie hatte angenommen, dass dieser Schwellenwert frühestens im Jahr 2016 erreicht würde. Nun aber wächst die britische Wirtschaft schneller als gedacht und die Arbeitslosenrate sinkt rapide. Laut neuesten Statistiken fiel die Arbeitslosenquote zwischen September und November auf durchschnittlich 7,1 Prozent.

   Eigentlich müssten die Währungshüter nun also die Zinsen erhöhen, doch wegen der hohen Staats- und Privatschulden und der weiter wabernden Schuldenkrise schrecken sie davor zurück. Carney hat bereits angedeutet, dass die Arbeitslosenquote nicht mehr der maßgebliche Handlungsindikator sein wird. Stattdessen werde der geldpolitische Ausschuss bei seinen Zinsentscheidungen eine Reihe volkswirtschaftlicher Faktoren zugrunde legen.

   DJG/apo/hab

Dow Jones Newswires

Von Andreas Plecko

Weitere Links: