Trotz absehbarer Zinswende 23.07.2014 11:03:49

Bank of England bleibt weiter bei lockerem Kurs

Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung hervorgeht, fielen alle Entscheidungen während der Sitzung einstimmig. Damit bestätigen sich die Erwartungen vieler Analysten, die erst im Laufe der kommenden Monate Differenzen über die geldpolitische Ausrichtung erwarten. Die Notenbank hatte am 10. Juli beschlossen, sowohl den rekordtiefen Leitzins als auch ihr milliardenschweres Wertpapierkaufprogramm nicht anzutasten.

In dem Protokoll heißt es jedoch weiter, dass einige Mitglieder die Notwendigkeit einer raschen Zinswende sehen. Ihr Argument lautet, der Straffungsprozess könne dann gradueller erfolgen. Falls dagegen eine erste Zinserhöhung nach der Krise später erfolge, müssten darauffolgende Anhebungen um so zügiger vonstatten gehen. Andere Notenbanker warnten allerdings vor einem zu schnellen Zinsschwenk, weil dies die Anfälligkeit der Wirtschaft gegen externe Schocks erhöhe.

Unter Bankvolkswirten gilt es faktisch als ausgemacht, dass die britische Notenbank als erste große Zentralbank eine Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise vornehmen wird. Über den genauen Zeitpunkt herrscht aber keine Klarheit. Notenbankchef Mark Carney hatte unlängst die Möglichkeit eines Zinsschritts noch in diesem Jahr angedeutet. Damit rechnet allerdings nur eine Minderheit von Analysten. Mehrheitlich erwarten sie die Zinswende im ersten Quartal 2015.

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LONDON (dpa-AFX)

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