Bank of America will hohe Entschädigung für schwarze Angestellte zahlen

    CHICAGO (dpa-AFX) - Die Bank of America will einen jahrelangen Streit über die Diskriminierung von schwarzen Angestellten bei ihrer Investmentbanking-Tochter Merrill Lynch mit Zahlungen von 160 Millionen US-Dollar beilegen. Den vorläufigen Vergleich in der Sammelklage gab eine Vertreterin der Kläger in der Nacht zu Mittwoch bekannt. Anfang September soll ein Gericht in Chicago endgültig darüber entscheiden. Anspruch auf das Geld haben der Anwältin zufolge rund 1.200 schwarze Angestellte, die seit Juli 2001 bei Merrill Lynch beschäftigt waren. Rund ein Fünftel der Summe steht den Anwälten zu.

    Die Bank bestätigte die Einigung indirekt. "Wir arbeiten an einer sehr guten Lösung der Rechtsstreits und wollen die Möglichkeiten von afroamerikanischen Finanzberatern verbessern", teilte ein Sprecher mit. Die Auseinandersetzung zog sich seit 2005 hin. Zwei Mal landete der Fall dabei beim Obersten Gerichtshof der USA. Lanciert hatte die Klage ein heute 68 Jahre alte Banker aus Nashville im Bundesstaat Tennessee.

    Der zentrale Vorwurf lautete, dass schwarze Beschäftigte bei Merrill nicht die gleichen Chancen bekämen wie ihre weißen Kollegen. So seien sie aus den wichtigen Investmentteams ausgeschlossen worden, weniger gefördert worden und hätten geringere Vorteile genossen. Selbst Stanley O'Neal - von 2002 bis 2007 erste schwarzer Vorstandschef bei Merrill - hatte eingeräumt, dass es für schwarze Angestellte schwieriger sei. Er begründete das damit, dass die meisten Kunden weiß seien und ihr Vermögen ungern nichtweißen Bankern anvertrauten./enl/ep/stb