Laut Bank of America ist Zeitweiser Euro-Ausstieg eine 'schlechte Idee'

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Volkswirte der Bank of America/Merill Lynch haben die deutsche Idee eines zeitweisen Ausstiegs aus dem Euroraum mit deutlichen Worten kritisiert. "Der Austritt aus dem Währungsraum kann jetzt offiziell als Drohung gegen diejenigen verwendet werden, die sich nicht dem deutschen Weg entsprechend verhalten", heißt es in einer Studie vom Montag. Noch wichtiger sei, dass ein vorübergehender Ausschluss grundsätzlich einfacher durchzuführen sei als ein dauerhafter Ausstieg. "Das ist in unseren Augen eine schlechte Idee."

Die Bankökonomen begründen ihre Haltung damit, dass die Risikoaufschläge von Staatsanleihen wieder steigen könnten, soweit Anleger künftig verstärkt mit einem Euro-Ausstieg schwacher Länder rechneten. Dieses "Konvertierungsrisiko" hatte bereits die Europäische Zentralbank (EZB) Mitte 2012 als Begründung für die Installation ihres Anleihekaufprogramms OMT herangezogen. "Wenn die Idee eines Ausstiegs schlecht war, ist ein zeitweiser Ausstieg noch schlimmer", warnen die Bankvolkswirte./bgf/tos