07.08.2013 13:06:00

Bank Austria schreibt in Ukraine Verlust, in Ungarn Gewinn

Von allen Osttöchtern der Bank Austria weist im ersten Halbjahr 2013 nur die ukrainische Tochterbank Ukrsotsbank Verluste (vor Steuern) aus. Der Vorsteuerverlust wurde für die ersten sechs Monate mit 65 Millionen Euro beziffert. Grund waren vor allem höhere Kreditwertberichtigungen.

Die Bank Austria hat 2012 den Firmenwert ihrer ukrainischen Tochter zur Gänze abgeschrieben, was in der vorjährigen Bilanz 165 Mio. Euro gekostet hatte. Es gibt laut Vorstand keinerlei Pläne, sich aus diesem Markt zurückzuziehen.

Laut Finanzvorstand Francesco Giordano war die Ukraine für UniCredit immer profitabel. Jetzt habe es das erste Mal Verlust gegeben. In der Ukrsotsbank lief schon länger ein Sparprogramm, das Straffungen im Netz und Personalabbau vorsah. Jetzt steht als nächster großer Rationalisierungsschritt eine Fusion der Ukraine-Banken der UniCredit-Gruppe an.

Im Detail kauft die UniCredit-Konzernzentrale in Mailand der polnischen Peako deren Ukraine-Tochter ab. Diese wird dann mit der Bank-Austria-Tochter Ukrsotsbank fusioniert. Nach diesem konzerninternen Deal wird die Bank Austria die Mehrheit an der neuen fusionierten Bank halten, UniCredit Mailand die Minderheit. Das Austauschverhältnis sei noch nicht festgelegt, werde aber "keine schlaflosen Nächte bereiten", wie der Bank-Austria-Finanzchef heute meinte.

Anders als die anderen Großbanken weist die Bank Austria sogar im belasteten Markt Ungarn Gewinn aus, wenngleich das Vorsteuerergebnis im Halbjahr um ein Drittel auf 32 Mio. Euro eingebrochen ist. Man habe sich klar dazu bekannt, in diesem Markt zu bleiben. "Wir sind dort primär eine Firmenkundenbank", sagte Bank-Austria-Chef Willibald Cernko bei der Halbjahrespressekonferenz. Dass die Bank von den Belastungen aus den Fremdwährungskredit-Konvertierungen verschont blieb, schreibt Cernko "Glück" zu. "Unsere Mutter hat eine deutliche Aversion, wenn es um Fremdwährungskredite geht." Die italienischen Banken hätten vor vielen Jahren ihre Lektionen aus "Ecu-Lira-Finanzierungen" verabreicht bekommen. "So haben wir uns diesem Thema auch in Ungarn nicht offensiv gestellt. Heute profitieren wir davon."

Die Landes-Operationen profitieren in der Bilanzdarstellung der Bank Austria freilich auch davon, dass die Bankensteuern und "Subholding"-Kosten nicht unmittelbar den Länder-Ergebnissen zugerechnet werden, sondern übergreifend im so genannten "Corporate Center" in der Konzernbilanz gebucht werden, das"strukturell defizitär" ist.

Die "CEE"-Division, also das Töchter-Netzwerk der Bank Austria im Osten, weist zum Halbjahr ein Vorsteuerergebnis von insgesamt 786 Mio. Euro aus. Das gesamte Vorsteuerergebnis der Bank Austria bis Juni wird mit 740 Mio. Euro berichtet. Dass die Differenz der Verlust aus dem Österreich-Geschäft wäre, wird von der Bank zurückgewiesen, wieder mit Verweis auf die Subholding-Aufwendungen und die Steuerbuchungen im "Corporate Center".

Die höchsten Gewinne vor Steuern stammten im Halbjahr aus der Türkei (299 Mio. Euro) und aus Russland (284 Mio. Euro), wo es Zuwächse um jeweils mehr als ein Drittel gab.

(Schluss) rf/snu

ISIN IT0004781412 WEB http://www.bankaustria.at https://www.unicreditgroup.eu

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