Minus von drei Prozent 28.01.2014 15:37:00

Geschäft mit Firmenkrediten der Bank Austria geht zurück

Dieter Hengl, als Vorstand zuständig für die Sparte "Corporate & Investment Banking" der österreichischen UniCredit-Tochter, sagte am Dienstag vor Journalisten, in seinem Bereich gebe es ein Minus von drei Prozent auf nunmehr 14 Milliarden Euro.

Das Volumen aller - auch kleiner - Firmenkredite bei der Bank Austria ist von 26,2 Mrd. Euro auf 25,6 Mrd. Euro zurückgegangen. Das Kreditvolumen am österreichischen Gesamtmarkt ist von 164 Mrd. Euro auf 163 Mrd. Euro gesunken. Eine "Kreditklemme" gibt es laut Hengl nicht, vielmehr würden Firmen einfach weniger Kredite nachfragen. "Die Unternehmen fahren auf Sicht." Zahlen zum Neugeschäft 2013 nannte die Bank heute noch nicht.

Auch wenn in Österreich die Finanzierung über Kredite für die Unternehmen sehr dominant ist und dies auch bleiben wird, sieht Hengl einen Trend in Richtung Kapitalmarktfinanzierungen.

Das Volumen der nicht öffentlich garantierten Unternehmensanleihen ist von 4,7 Mrd. Euro 2012 auf 3,7 Mrd. Euro im Jahr 2013 gesunken. Über die Bank Austria wurden 2012 noch nicht garantierte Anleihen um insgesamt 1,1 Mrd. Euro ausgegeben, 2013 halbierte sich das Volumen auf 547 Mio. Euro. Ganz anders sieht die Entwicklung aus, wenn man die von der Republik mit einer Garantie versehenen Anleihen hinzunimmt. Dann ergibt sich ein Plus von 20 Prozent. Das Volumen stieg von 7,4 Mrd. Euro im Jahr 2012 auf 9,1 Mrd. Euro 2012 an.

Bei der Bank erklärt man sich den Rückgang bei den nicht garantierten Anleihen mit dem Anteil der "retail-orientierten" Unternehmensanleihen. Die Nachfrage durch private Investoren in Österreich sei von 2 Mrd. Euro auf 1,1 Mrd. Euro gesunken. Gestiegen sei aber der Anteil von international platzierten Unternehmensanleihen. Laut Gottfried Ransmayr, Kapitalmarktexperte der Bank, wurden von Unternehmen mehr Bonds mit Staatsgarantie begeben als solche ohne Garantie. Einen Trend möchte er in der Entwicklung nicht ausmachen, dafür sei der Markt zu klein.

Durch die Umsetzung von Basel III und "andere Bankbelastungen" rechnet Hengl damit, dass die Kreditzinsen im Laufe des Jahres steigen werden. "Der Druck auf der Kostenseite ist enorm. Irgendwann kommt das bei den Kunden an." Hengl schätzt eine Anpassung um etwa 50 Basispunkte als "nicht unwahrscheinlich" ein.

Für Banken seien langfristige Finanzierungen wie sie von den neuen Vorschriften für langfristige Kredite gefordert werden, nur schwer zu bekommen, sagte Hengl. Daher glaubt der Banker, dass im Bereich der Anleihen Potenzial liegt. Die großen Investoren - Fonds, Versicherungen, Pensionskassen - fragten langfristige Anlageformen nach.

ton/rf

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