Zeichen der Stabilisierung |
17.02.2014 11:12:00
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Bank Austria erwartet heuer zwei Prozent Wirtschaftswachstum
Auf dem Arbeitsmarkt seien erste Anzeichen einer Stabilisierung erkennbar. Dadurch soll sich auch die Stimmung der Verbraucher aufhellen und der - derzeit noch schwache - private Konsum steigen. Zudem dürften die Investitionen wieder anziehen.
"Im Jänner 2014 lag zwar die Anzahl der Arbeitslosen auf Rekordniveau, doch der Anstieg verlangsamte sich deutlich", relativierte Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote sei im Jänner mit 7,9 Prozent nicht mehr weiter gestiegen. Im Jahresschnitt sei heuer ein leichter Zuwachs gegenüber 2013 von 7,6 auf 7,8 Prozent zu erwarten. 2014 soll sich die Rate auf 7,5 Prozent wieder etwas beruhigen.
Die Inflation dürfte heuer den Erwartungen zufolge von 2 auf 1,7 Prozent sinken, obwohl die geplanten Steuer- und Gebührenanhebungen einen spürbaren Druck nach oben ausübten. "Die zurückhaltende Rohstoffpreisentwicklung dämpft die Inflation", so Bruckbauer.
Die Steuererhöhungen, die zum Teil bereits im März wirksam werden sollen, werden die Inflation heuer voraussichtlich um rund 0,25 Prozentpunkte erhöhen. Unter dem Strich werde der Preisauftrieb in Österreich heuer deshalb um etwa 0,5 Prozentpunkte über der durchschnittlichen Teuerung in der Eurozone liegen. Für 2015 rechnen die Konjunkturexperten mit einem Preisauftrieb von 1,9 Prozent.
Zum Jahresauftakt sieht es aber noch gar nicht rosig aus: Die vorliegenden Frühindikatoren weisen vorerst auf keine weitere Beschleunigung hin. "Der Bank-Austria-Konjunkturindikator hat im Jänner 0,8 Punkte erreicht - das bedeutet gegenüber dem Vormonat einen minimalen Rückgang", räumte Bruckbauer ein. Im Vergleich zum Vormonat sei kein zusätzlicher Schwung erkennbar. Der Indikator zeige aber weiterhin eine Fortsetzung des Wachstumskurses an - das moderate Erholungstempo der vergangenen Monate setze sich fort.
Derzeit schwächelt der private Konsum infolge der "anhaltend schwierigen Lage" am Arbeitsmarkt noch. "Die Verbraucher blickten im Jänner mit etwas weniger Zuversicht ins Jahr 2014", teilte Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl mit. Gleichzeitig habe sich die Geschäftseinschätzung der heimischen Industrie "spürbar verschlechtert" - sie sei unter den langjährigen Durchschnitt gesunken.
Die globale Wirtschaft stehe aber auf einer soliden Basis. Letztlich sollen auch aus der Eurozone "immer stärkere Impulse für die österreichische Wirtschaft" kommen. Für das erste Quartal 2014 sieht die Bank Austria ein Wirtschaftswachstum von über 0,5 Prozent zum Vorquartal. Die Auslandsnachfrage und eine schwungvollere Investitionstätigkeit sollen für die stärkere Dynamik sorgen.
Die Wirtschaft in der Eurozone werde im ersten Quartal mit einem Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2013 so stark wachsen wie seit Mitte 2011 nicht mehr, setzen die Ökonomen vor allem auch auf die "bewährte Konjunkturlokomotive Deutschland", die auch Österreich mitziehen soll.
kre/kan

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