Angst vor Arbeitslosigkeit |
15.07.2013 12:44:00
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Bank Austria: Konsumentenstimmung gibt nach
Der Konjunkturindikator lag im Juni bei minus 0,3 Punkten, nach 0,0 im Mai.
In fast allen wichtigen Exportmärkten des Euroraums sei die Stimmung der Industrie im Juni deutlich besser gewesen als vor einem Jahr. "Österreichs Industrie und Verbraucher sind hier leider noch zurückhaltender", so Bruckbauer. Zwar sei auch in Österreich bei Konsumenten und Industrie die Stimmung seit dem erneuten Einbruch im Gefolge der Griechenland-Krise wieder besser geworden. Der kurzfristige Dämpfer im ersten Halbjahr sei aber ausgeprägter und dauere länger als in vielen anderen Ländern.
Österreichs Konsumenten hätten im zweiten Quartal weniger ihre aktuelle Situation schlechter eingestuft als im ersten Quartal, sondern vielmehr die Zukunftsaussichten etwas negativer beurteilt. Der Stimmungsrückgang sei aber weniger dramatisch ausgefallen als etwa im Herbst 2012 oder gar 2009. Daher sei davon auszugehen, dass mit der Verbesserung der Wirtschaftsentwicklung im Euroraum der Pessimismus im Verlauf des zweiten Halbjahres sinken werde. Trotzdem belaste der schwache Konsum die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich. Die Ökonomen der Bank Austria erwarten trotz leichter Verbesserung im zweiten Halbjahr für 2013 zum ersten Mal seit 1997 eine Stagnation des realen Konsums in Österreich. 2012 ist der private Konsum um 0,4 Prozent gewachsen, 2011 um 0,7 Prozent.
"Die Inflationsrate sollte im zweiten Halbjahr ihren Rückgang fortsetzen und mit Werten unter 2 Prozent zur Verbesserung des Konsumklimas in Österreich beitragen", so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.
Am Arbeitsmarkt wird erst für 2014 eine erkennbare Entspannung mit einer Trendwende bei der Arbeitslosenquote und einer leichten Beschleunigung des Beschäftigungswachstums erwartet.
Die Eurozon dürfte nach Einschätzung der Bank-Experten im dritten Quartal wieder auf Wachstumskurs einschwenken, der sich 2014 fortsetzen sollte. Nach einem Minus von 0,6 Prozent 2013 sollte der Euroraum 2014 wieder 1,0 Prozent wachsen können. "Für 2014 erwarten wir, dass die Industrieländer erstmalig nach 2009 mehr zur Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums beitragen werden als die Emerging Markets, deren Wachstum 2014 zwar weiterhin deutlich höher sein wird als in den Industrieländern, aber gegenüber 2013 kaum zunehmen dürfte" so Bruckbauer
Österreichs Wirtschaft sollte ebenfalls im zweiten Halbjahr wachsen, für das zweite Quartal erwarten die Ökonomen zwar auch ein leichtes Wachstum, aber mit einem nach unten gerichteten Risiko. Für 2013 in Summe bleibt die Bank Austria bei ihrer Prognose von 0,4 Prozent Wachstum und auch die Prognose für 2014 mit 1,6 Prozent bleibt unverändert. Zum Vergleich: Das Wifo erwartet für 2013 ebenfalls ein Wachstums von 0,4 Prozent, das IHS von 0,6 Prozent. Für 2014 prognostiziert das Wifo plus 1,6 Prozent, das IHS plus 1,8 Prozent.
Die größten Risiken für eine Fortsetzung der Erholung der heimischen Wirtschaft gehen für die Ökonomen von der globalen Entwicklung aus und weniger vom Euroraum. Ein deutlicher als heute erwarteter Wachstumseinbruch in den Emerging Markets könnte jedoch die Erholung auch im Euroraum und damit auch in Österreich verzögern.
(APA) itz/ggr
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