16.11.2015 12:24:00
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Bank Austria - Konsumentenstimmung war im Oktober im Keller
Die schlechte Verbraucherstimmung drückte den Konjunkturindikator der Bank Austria im Oktober den Angaben zufolge auf den tiefsten Wert seit acht Monaten - "trotz der abermals gestiegenen Zuversicht in der Industrie", wie Chefökonom Stefan Bruckbauer betont. Die Geschäftserwartungen hätten sich im vergangenen Monat abermals verbessert und lägen nur noch geringfügig unter dem langjährigen Durchschnitt.
Doch weder der Konsum noch die Investitionstätigkeit sei so recht in Schwung gekommen. Positiv entwickelte sich hingegen die Nachfrage nach österreichischen Waren und Dienstleistungen im Ausland. "Die schlechte Stimmung der heimischen Konsumenten ist jedoch überzeichnet", meint Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Unterstützt durch eine belebtere Auslandsnachfrage sei im Gesamtjahr 2015 weiterhin ein Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,9 Prozent erreichbar - an dieser Erwartung halten die Ökonomen der Bank Austria seit Jahresbeginn fest. Im bisherigen Jahresverlauf habe ausschließlich der Außenhandel für den geringen BIP-Anstieg gesorgt. Die Inlandsnachfrage habe bisher stagniert.
2016 soll sich das ändern. Denn die Steuerreform werde einen spürbaren Reallohnzuwachs von durchschnittlich 2 Prozent bringen. Vor allem geringere Einkommensschichten mit höherer Konsumquote würden profitieren. Auch die Investitionstätigkeit soll an Fahrt gewinnen - dafür sollen das anhaltende Zinstief und eine Ausweitung des laufenden Wertpapieraufkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) im kommenden Jahr sorgen. Die Kapazitätsauslastung in der heimischen Wirtschaft liege aber "klar unter dem langjährigen Durchschnitt".
Das Wirtschaftswachstum wird sich im kommenden Jahr den Erwartungen der Bank Austria zufolge auf 1,5 Prozent deutlich beleben. Die Inflation soll sich voraussichtlich von heuer maximal 1,0 Prozent auf 1,6 Prozent erhöhen. Dazu tragen der im Zuge der Steuerreform angehobene ermäßigte Umsatzsteuersatz von 10 auf 13 Prozent, das erwartete leichte Anziehen der Binnenkonjunktur sowie die vermutlich nicht mehr so stark dämpfende Wirkung der Rohstoffpreise bei.
"Während das Wirtschaftswachstum in Österreich mit 1,5 Prozent 2016 zum dritten Mal hintereinander etwas geringer als im Euroraum ausfallen wird, wird die Inflationsrate nun bereits das achte Jahr in Folge über dem europäischen Vergleichswert zu liegen kommen", so Bruckbauer. Die Arbeitslosenquote steigt den Prognosen zufolge im kommenden Jahr von 9,2 auf 9,5 Prozent.
(Schluss) kre/ggr
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