Kreditvorsorgen höher 07.08.2013 11:07:00

Gewinn der Bank Austria sinkt bis Juni

Im Vorjahr stand dort noch ein Nettogewinn von 76 Millionen Euro. Erstmals seit längerem sind heuer die Kreditrisikovorsorgen wieder gestiegen, das aber gleich kräftig: In Summe mussten für Risikokredite 688 Millionen Euro zurückgelegt werden, 41,5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2012. In Österreich stiegen die Kreditvorsorgen um 31 Prozent auf 114 Millionen Euro, was nach Bank-Austria-Lesart eine "Normalisierung" auf weiter tiefem Niveau bedeutet. Weil im Osten vor allem in der Ukraine schärfer vorgesorgt wurde und in der Region Zentral/Osteuropa (CEE) die erhoffte Wirtschaftserholung nach wie vor auf sich warten lässt, legte im CEE-Geschäft der Kreditrisikoaufwand bis Juni um 43,7 Prozent auf 574 Millionen Euro zu. Profitabilität und Effizienz seien das Gebot der Stunde, schreibt Vize-Chef Gianni Franco Papa im Zwischenbericht.

Um jeweils 5 Prozent höher waren bis Juni Betriebserträge und Betriebsaufwand. Der Nettozinsertrag legte leicht zu. Vor Abzug der Risikokosten konnte ein Zuwachs beim Betriebsgewinn um 5,5 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro gemeldet werden.

Vom Betriebsergebnis nach Risiko von 862 Millionen Euro (minus 12,3 Prozent) stammten 816 Millionen Euro (plus 5,6 Prozent) aus der CEE-Division. In der Sparte Privat- und Firmenkunden war das Betriebsergebnis nach Risiko mit 81 Millionen Euro nur halb so hoch wie vor einem Jahr. In Österreich spürt die Bank hier die verhaltene Kreditnachfrage.

Ein Vergleich der Zwischenberichte 2013 und 2012 ist nach Bankangaben etwas verzerrt. Voriges Jahr hatte im ersten Quartal der Rückkauf von Hybrid-Bonds 124 Mio. Euro Sondergewinn für die Bank Austria-Bilanz beschert. Dafür fiel im heurigen zweiten Quartal eine letzte Rückstellung von 65 Millionen Euro für das sogenannte DDR-Urteil an. Die Bank Austria hat nach fast zwei Jahrzehnten einen Prozess mit Deutschland um einstige DDR-Millionen verloren. Leichte Verzerrungen ergaben sich auch in nachträglichen Konsolidierungs-Bereinigungen der Zahlen 2012 (Stichwort: Verkauf der ATF-Bank).

Hauptsächlich die gebuchten anteiligen Kosten des verlorenen Prozesses und die Bankensteuern (102 Millionen Euro) färbten das Ergebnis der Bilanzsparte "Corporate Center" im Halbjahr mit insgesamt 226 Mio. Euro tiefrot.

Für das zweite Quartal 2013 meldete die Bank Austria heute einen Nettogewinn von 281 Millionen Euro. Das war etwas weniger als im ersten Quartal 2013 (285 Millionen Euro), aber mehr als im zweiten Quartal 2012 (243 Millionen Euro). Mit 201,8 Miliarden Euro war die Bilanzsumme der Bank Austria-Gruppe Ende Juni um 5,8 Milliarden niedriger als zum Ultimo 2012. Das lag hauptsächlich am Verkauf der Tochter in Kasachstan, die davor mit 3,5 Milliarden Euro enthalten war.

rf/snu

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