Produktion wohl ausverkauft 15.10.2013 07:20:31

BMW will 2014 mehr als 10.000 Elektroautos i3 verkaufen

Finanzchef Friedrich Eichiner rechnet nach eigener Aussage damit, dass der Absatz des neu entwickelten Wagens bereits im kommenden Jahr den fünfstelligen Bereich erreichen wird. Bereits aktuell lägen 8.000 bis 9.000 Vorbestellungen für den i3 vor, erklärte der Manager am Rande der internationalen Pressevorstellung des Wagens in Amsterdam. Die Produktion werde vermutlich sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr ausverkauft sein. "Es sieht momentan so aus, dass wir relativ schnell darüber nachdenken werden, nachzuinvestieren", sagte Eichiner.

   Das Auto, das im BMW-Werk in Leipzig montiert wird und dessen Karosserie aus kohlefaserverstärktem Kunststoff besteht, wird ab Mitte November für rund 35.000 Euro bei deutschen Händlern stehen. Bislang hatte der weltgrößte Premiumautobauer sich sehr bedeckt gehalten, was mögliche Absatzziele für den Wagen angeht.

   Alles in allem sieht der Manager großes Potenzial für die Elektromobilität, die in den vergangenen Jahren zuerst hochgejubelt und anschließend von einigen Auguren bereits totgesagt worden war. In den USA, in Japan, aber auch beispielsweise in den Niederlanden sei die Nachfrage nach E-Autos bereits gut, sagte Eichiner. In anderen Ländern, darunter China und Deutschland, müssten zuerst noch die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, zum Beispiel in Sachen Infrastruktur.

   Die Münchener rechnen - unter anderem aufgrund der zunehmend rigideren weltweiten Emissionsvorschriften - mit einem deutlichen Schub für die Elektromobilität: Vorstandschef Norbert Reithofer hatte kürzlich in einem Interview erklärt, er erwarte, dass der globale Markt in diesem Jahr auf rund 150.000 Verkäufe von zuvor rund 90.000 zulegen werde.

   BMW will deshalb in den kommenden Jahren zunehmend mehr Autos mit elektrifiziertem Antriebsstrang auf den Markt bringen, darunter den Supersportwagen i8 sowie einige Hybrid-Versionen herkömmlicher Fahrzeugmodelle. Deswegen pumpt der weltgrößte Premiumautobauer immense Mittel in die Weiterentwicklung der Techonologie - und will die Zukunftsausgaben laut Aussage von Eichiner auch trotz des schwierigen Marktumfelds in Europa nicht hinten anstellen.

   "Die Belastungen werden anhalten", sagte Eichiner mit Blick auf die parallel anfallenden Ausgaben für E-Mobility, die Optimierung herkömmlicher Verbrennungsmotoren und den Leichtbau. "Wir werden deshalb sehr viel Arbeit damit haben, die Rendite im versprochenen Korridor zu halten", stellte Eichiner klar.

   Die Bayern peilen eine nachhaltige Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von acht bis zehn Prozent an. In den vergangenen Jahren war sogar mehr vom Umsatz hängengeblieben. Die Zukunftsinvestitionen fallen für die gesamte Industrie aber zunehmend stärker ins Gewicht, so dass die Rendite von BMW zuletzt wieder in das eigentliche Zielband zurückgegangen war. Wie das Ergebnis im gerade zu Ende gegangenen dritten Quartal ausgefallen ist, wollte Eichiner nicht verraten. Die Zwischenbilanz für die ersten neun Monate 2013 wird BMW Anfang November veröffentlichen.

   Neben den Ausgaben in die technologische Weiterentwicklung wird BMW auch weiterhin viel Geld in den Ausbau der Kapazitäten stecken. Und das vor allem in die Werke außerhalb Europas, da der hiesige Markt weiter daniederliegt und sich laut Eichiner auf mittlere Sicht nicht wieder auf das Vorkrisenniveau erholen wird. Es wäre sinnvoll, weitere Kapazitäten in der nordamerikanischen Freihandelszone zu schaffen, sagte Eichiner. "Dort ist mit Wachstum zu rechnen, da wollen wir dabei sein."

   Zuletzt hatte es erneut Gerüchte gegeben, wonach die Münchener ein eigenes Werk in Mexiko im Erwägung ziehen. Dazu gebe es keine Entscheidung, machte Eichiner jedoch deutlich. BMW baute zuletzt bereits unter anderem die Kapazitäten in China und den USA aus und zieht ein neues Werk in Brasilien hoch. Der Aufbau von Produktionskapazitäten auf den bedeutendsten Absatzmärkten ist einer der wichtigsten Trends der vergangenen Jahre in der Automobilindustrie. Damit wollen sich die Hersteller vor Wechselkursschwankungen, Zöllen und Transportkosten schützen.

DJG/ncs/mgo

   Dow Jones Newswires

Von Nico Schmidt

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