An chinesisches Startup 20.04.2016 16:15:02

BMW verliert angeblich Kern-Entwicklungsteam für seine Elektroautos

Das Unternehmen hat offenbar sein Kern-Entwicklungsteam für die i3 und i8-Elektroautos an das chinesische Startup Future Mobility verloren. Für die Münchener ist das ein Rückschlag bei ihren Bemühungen, eine überzeugende Antwort auf den Wettbewerber Tesla zu finden.

   Vergangenen Monat verließ bereits Carsten Breitfeld, der seit 20 Jahren für BMW gearbeitet und den i8 Plug-in-Hybrid-Sportwagen entwickelt hatte, den Autohersteller, um bei Future Mobility anzuheuern. Nun folgen ihm offenbar drei weitere Spitzenkräfte der "BMW i"-Elektroauto-Gruppe zum chinesischen Wettbewerber. Die Abgeworbenen sind der Ingenieur Dirk Abendroth, BMW-i-Designchef Benoit Jacob und der Chef des Produktmanagements von BMW i, Henrik Wenders, so zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. BMW wollte sich dazu nicht äußern.

Abgänge kommen ungelegen

Die Abgänge kommen zu einer Zeit, in der BMW und andere Premiumhersteller mit einem schwachen Absatz ihrer Elektroautos kämpfen und immer mehr neue Rivalen auf dem noch in den Kinderschuhen steckenden Elektroauto-Markt entstehen. BMW stellte sein i3-Fahrzeug im Jahr 2011 auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt vor und führte es zwei Jahre später auf dem Markt ein. Der als umweltfreundliches Stadtauto vermarktete i3 wurde bald um den futuristischen i8-Sportwagen ergänzt.

   Doch der Absatz kann mit der Euphorie nicht mithalten, weshalb BMW die Entwicklung neuer Modelle verlangsamt hat. Vergangenes Jahr verkaufte BMW rund 24.000 i3-Modelle und knapp 5.500 vom i8, was einer Steigerung um 66 Prozent für die gesamte BMW-i-Sparte entspricht.

Entwicklungszeiten zu lange für junge Menschen, "die die Welt verändern wollen"

Doch der Weggang des Kern-Entwicklungsteam für BMW i legt nahe, dass BMWs Strategie, Nischenprodukte zu einer Zeit zu entwickeln, in der Tesla sich anschickt, den Massenmarkt zu bedienen, es für BMW erschwert, kluge Köpfe anzuwerben beziehungsweise zu halten.

   Der i3 soll eine neue Batterie erhalten, mit der sich die Reichweite erhöht. Zudem ist ein Cabrio für den i8 geplant. Doch ein lange erwartetes drittes Modell in der i-Serie wird nicht vor 2020 realisiert, wie CEO Harald Krüger jüngst einräumte. "Das ist zu lange für junge Menschen, die die Welt verändern wollen", so eine dem Unternehmen nahestehenden Person.

Von William Boston

BERLIN (Dow Jones)

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