Hohe Kosten belasten 04.11.2014 13:10:00

BMW verdient unter dem Strich weniger

Das Nettoergebnis ging wegen höherer Steuern und unter anderem angesichts einer Abschreibung auf die Beteiligung an SGL Carbon aber leicht zurück. Die viel beachtete Marge der eigenen Automobilsparte verbesserte BMW zwar im Vorjahresvergleich. Gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres erlitt das Unternehmen bei der Profitabilität aber erwartungsgemäß einen Dämpfer.

Der weltgrößte Premium-Autohersteller ist nach den am Dienstag vorgelegten Quartalszahlen gleichwohl auf dem Weg, die eigenen Vorgaben für das Gesamtjahr zu erfüllen: BMW rechnet weiter mit Rekordwerten bei den Auslieferungen und dem Vorsteuergewinn.

Der Gewinn des laufenden Geschäfts stieg denn auch im dritten Quartal abermals deutlich stärker als angenommen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbesserte sich um 17 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Die Analysten hatten für die Kennzahl, bei deren Ermittlung der Beitrag des im Finanzergebnis enthaltenen Joint-Venture-Geschäfts in China außen vor bleibt, mit einer Steigerung um nur 4,4 Prozent gerechnet.

Der Branchenexperte Arndt Ellinghorst vom Analysehaus ISI sprach angesichts dessen in einer ersten Einschätzung von "sehr starken" Zahlen. Die Investoren zeigten sich zunächst aber eher enttäuscht. Der Kurs der BMW-Aktie fiel nach Börsenöffnung um rund 1 Prozent.

Grund dafür ist offenbar die Entwicklung des Nettoergebnisses: Der Gewinn nach Steuern und Dritten schrumpfte entgegen den Erwartungen leicht von 1,32 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,31 Milliarden Euro. BMW begründete dies vor allem mit höheren Ertragssteuern. Zusätzlich spielten nach Angaben aus dem Geschäftsbericht negative Effekte aus Derivategeschäften und eine Abwertung der BMW-Anteile an dem Carbonspezialisten SGL eine Rolle. Die Aktie von SGL hatte in den vergangenen Monaten stark an Wert verloren.

Absatz und Umsatz steigerte BMW dagegen ganz erheblich - und wesentlich stärker als erwartet: Der Konzern erlöste 19,6 Milliarden Euro und damit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Plus um 2,4 Prozent gerechnet. Die Pkw-Auslieferungen steigerte das Unternehmen um 5,8 Prozent auf 509.669 Fahrzeuge. Vor allem große Fahrzeuge der Kernmarke BMW waren gefragt: Wesentlich mehr Kunden als ein Jahr zuvor bestellten etwa das SUV-Modell X5. Die Nachfrage nach Modellen der Marke Mini stagnierte dagegen.

Der für den Hersteller besonders günstige Modellmix verbesserte die Profitabilität: Die Marge der Automobilsparte stieg im Vorjahresvergleich von 9,0 auf 9,4 Prozent. Damit verfehlte BMW den herausragenden Wert des zweiten Quartals von 11,7 Prozent allerdings deutlich. Im Margenkampf der deutschen Premium-Hersteller liegen BMW und Audi angesichts dessen nun praktisch gleichauf. Die Gewinnspanne der Pkw-Sparte von Daimler ist mit 8,5 Prozent aber noch immer deutlich kleiner.

Trotz des Dämpfers liegen BMWs Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen für das Gesamtjahr: Der Hersteller bestätigte den Ausblick, nach dem er im Automobilsegment eine operative Gewinnspanne "im Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent" erreichen dürfte. Für den Absatz und den Vorsteuergewinn sagte BMW einen deutlichen Anstieg auf neue Bestmarken voraus. Beim Umsatz will der Hersteller unverändert "solide zulegen".

   DJG/hev/kla

  Dow Jones Newswires

Von Hendrik Varnholt

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