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Mehr Autos verkauft 05.08.2014 09:10:31

BMW schlägt Gewinnerwartungen deutlich

Der größte Premium-Automobilhersteller der Welt steigerte den Gewinn sowohl operativ als auch unter dem Strich um mehr als ein Viertel. Die Erwartungen der Analysten übertraf das Unternehmen damit bei weitem. Aktienhändler reagierten auf die am Dienstagmorgen veröffentlichten Quartalszahlen entsprechend mit Zukäufen. Die BMW-Aktie notiert zum Handelsstart 3,5 Prozent im Plus.

Auslöser der Gewinnsteigerung sind nach den Angaben von BMW Verschiebungen im Modell- und Regionalmix: Der Hersteller verkaufte mehr margenstarke Modelle und steigerte seinen Absatz auf besonders lukrativen Märkten. Etwa die Fahrzeuge der 5er-Reihe und insbesondere das SUV-Modell X5 waren in den vergangenen Monaten beliebt, während der Absatz der BMW-eigenen Kleinwagenmarke Mini angesichts bevorstehender Modellaktualisierungen schrumpfte.

Zwar wies der Münchener Autokonzern am Dienstag auch auf eine ungünstige Wechselkursentwicklung in mehreren Ländern hin. Das Gewinnwachstum aber dämpfte der Effekt offenbar kaum: BMW steigerte das Nettoergebnis zwischen April und Juni um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,77 Milliarden Euro. Am Markt war ein derart großes Wachstum nicht erwartet worden: Die Analysten hatten nach den von Dow Jones Newswires zusammengetragenen Schätzungen im Durchschnitt nur mit einem Plus um 8,9 Prozent gerechnet.

DZ-Bank-Analyst Michael Punzet sagte vor dem Hintergrund am Dienstagmorgen Korrekturen an den Analystenschätzungen für das Gesamtjahr voraus. Auch Arndt Ellinghorst vom Analysehaus ISI attestierte der Quartalszahlenentwicklung in einer ersten Einschätzung erhebliche Bedeutung und prognostizierte, dass Branchenexperten ihre Erwartungen für das Gesamtjahr erhöhen.

BMW verbesserte im zweiten Quartal denn auch den operativen Gewinn weit stärker als vorausgesagt: Vor Steuern und Zinsen (EBIT) verdiente der Konzern im zweiten Quartal 2,60 Milliarden Euro und damit 26 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Analysten hatten für die Kennzahl, bei deren Ermittlung der Beitrag des "at equity" bilanzierten Joint-Venture-Geschäfts in China außen vor bleibt, mit einer Steigerung um nur 9,6 Prozent gerechnet.

Die Entwicklung von Absatz und Umsatz allerdings verlief vergleichsweise gedämpft. BMW lieferte zwischen April und Juni 533.187 Autos aus. Das waren 5,3 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Erlöse erhöhten sich auch angesichts der ungünstigeren Wechselkurse lediglich um 1,8 Prozent auf 19,91 Milliarden Euro.

Damit verbesserte sich die Gewinnspanne erheblich: Die viel beachtete operative Marge des Automobilsegments steigerte BMW im zweiten Quartal auf 11,7 Prozent, nach 9,5 Prozent im Vorquartal und 9,6 Prozent im zweiten Quartal des Vorjahres. Die Münchener bauten damit die eigene Rolle als Vorbild im Premium-Automobilsegment weiter aus. Sie verkauften zwischen April und Juni im Vergleich zu den Konkurrenten Audi und Daimler nicht nur die meisten Autos: BMW erzielte unter den drei Herstellern auch die mit Abstand höchste Gewinnspanne vor Audi mit 9,8 Prozent und Daimler mit 7,9 Prozent.

Für das Gesamtjahr blieb BMW gleichwohl bei einem eher konservativen Ausblick: Der Konzern rechnet den Angaben zufolge weiter mit einer operativen Gewinnspanne des Automobilsegments "im Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent". Für den Absatz sagte BMW am Dienstag abermals einen deutlichen Anstieg voraus. Das Unternehmen steuere bei den Auslieferungen "einen neuen Höchstwert von über zwei Millionen Fahrzeugen an", zitierte der Konzern den eigenen Vorstandschef Norbert Reithofer.

Etwas zurückhaltender als bislang äußerte sich BMW über die voraussichtliche Umsatzentwicklung: Angesichts der "dämpfenden Währungseinflüsse" sagte das Unternehmen für das Automobilgeschäft voraus, "dass die Umsatzerlöse im Prognosezeitraum solide zulegen werden". Noch im Vorquartal hatte BMW von einem "deutlichen Anstieg" gesprochen. Reithofer sagte den Angaben zufolge gleichwohl: "Beim Konzernergebnis vor Steuern streben wir einen Wert an, der deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegt."

DJG/hev/jhe

Dow Jones Newswires

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