Nach Rekordjahr 19.03.2014 13:21:33

BMW-Aktie auf Allzeithoch: Neue Bestmarken angepeilt

Der Münchener Autobauer will auch in diesem Jahr wieder neue Rekorde markieren. Das treibt die BMW-Papiere zur Wochenmitte kräftig nach oben. Zeitweise klettern die Anteilsscheine um annähernd acht Prozent auf ein Tageshoch von 86,79 Euro und erklimmen damit ein neues Allzeithoch.

Absatz und Gewinn von BMW sollen 2014 auf neue Höchstwerte steigen. Trotz des nach wie vor herausfordernden Marktumfelds blicke BMW zuversichtlich nach vorne, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer. Die Münchener wollen 2014 bei Verkäufen und Vorsteuergewinn deutlich zulegen. Der Umsatz könnte dagegen durch Wechselkurseffekte belastet werden. Im Geschäft mit Oberklasseautos soll erneut eine Rendite von 8 bis 10 Prozent erwirtschaftet werden.

   Bereits in der vergangenen Woche hatte BMW Eckdaten für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Dank eines starken Schlussspurts im letzten Quartal verbuchten die Bayern einen Rekordgewinn. Vor und nach Steuern verdiente BMW 2013 mit gut 7,9 beziehungsweise 5,3 Milliarden Euro mehr als je zuvor.

   Das operative Ergebnis schrumpfte dagegen wie auch bei anderen Autobauern aufgrund der immensen Investitionen in neue Produkte, Werke und Technologien leicht um 3,5 Prozent auf knapp 8 Milliarden Euro. BMW steckte zuletzt Milliarden in die Entwicklung der Elektroautos i3 und i8 und neuer Modelle mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Zudem werden weltweit die Kapazitäten ausgebaut, unter anderem wird aktuell ein Werk in Brasilien hochgezogen.

   BMW investierte nach Angaben vom Mittwoch 2013 knapp 6,7 Milliarden Euro - gut ein Viertel mehr als im Jahr davor. Das macht 8,8 Prozent des Umsatzes aus und damit deutlich mehr als üblich. In der Regel will BMW die Investitionen unter 7 Prozent der Einnahmen halten. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen legten zudem um gut ein Viertel auf knapp 4,8 Milliarden Euro zu, womit die Quote bei 6,3 Prozent und ebenfalls deutlich oberhalb des Zielkorridors von 5 bis 5,5 Prozent lag.

   Im Geschäft mit Oberklasseautos blieben bei BMW 2013 deshalb nur noch 9,4 Prozent vom Umsatz als Gewinn hängen. Im vergangenen Jahr waren es noch knapp 11 Prozent gewesen. Damit lag BMW aber immer noch am oberen Ende des angepeilten Zielkorridors von 8 bis 10 Prozent. Andere Autobauer tun sich wegen des schwierigen Wirtschaftsumfelds in Europa weiter schwer damit, überhaupt schwarze Zahlen zu schreiben. Und auch im direkten Wettbewerbsvergleich kann sich diese Zahl sehen lassen: Die Volkswagen-Tochter Audi schaffte eine Marge von 10,1 Prozent, Mercedes-Benz von 6,2 Prozent.

   "Wir haben unsere Ziele im Jahr 2013 erreicht", sagte Reithofer, und zeigte sich zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Mit den hohen Investitionen habe BMW die Voraussetzungen für künftiges Wachstum geschaffen, erklärte Finanzchef Friedrich Eichiner. In diesem Jahr dürfte der Druck auf Ausgabenseite zumindest etwas nachlassen. Sowohl die Investitions- als auch die F&E-Quote werde wohl in Richtung der Zielwerte sinken, sagte Eichiner. Zum Gewinnanstieg sollen zudem 16 neue oder überarbeitete Modelle verhelfen, die laut Reithofer 2014 auf den Markt kommen.

   Die drei deutschen Premiumhersteller liefern sich ein hartes Wettrennen um die Spitze in der automobilen Oberklasse. Mit gut 1,96 Millionen verkauften Autos lag BMW 2013 auf der Pole-Position. Den deutlichen Zuwachs von etwa 6,5 Prozent hatte BMW vor allem der großen Nachfrage aus China und den USA zu verdanken.

   In diesem Jahr wollen die Bayern die Zwei-Millionen-Marke knacken, die eigentlich erst für 2016 angepeilt worden war. Der Jahresauftakt ist gelungen: Im Januar und Februar verkaufte BMW weltweit insgesamt rund 274.000 Autos, ein Plus von 6,6 Prozent. Der Absatz der weiß-blauen Kernmarke legte sogar um knapp 9 Prozent auf etwa 242.000 Autos zu. Damit lagen die Münchener weiter vor Mercedes-Benz, allerdings knapp hinter Audi. Die Ingolstädter brachten in den ersten beiden Monaten des Jahres 242.400 Autos an die Kunden in aller Welt - fast ein Zehntel mehr als noch 2013.

   BMW will seine Spitzenposition verteidigen. "Wir bleiben der führende Premiumhersteller der Welt", sagte Vorstandschef Reithofer. Vor allem ab dem Sommer sollen die zahlreichen neuen Modelle wie das 2er Coupe oder der X4 die Verkäufe anschieben. "Aufgrund der zahlreichen Modelleinführungen erwarten wir, dass das zweite Halbjahr absatzstärker sein wird als die ersten sechs Monate", sagte Eichiner.

   DJG/ncs/brb

   Dow Jones Newswires

Von Nico Schmidt

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