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Deutsche Börse & LSE 29.02.2016 12:20:46

Deutscher Börse droht das Hoechst-Szenario

Damals sollte ein deutsch-französischer Chemie- und Pharmakonzern entstehen -angestrebt wurde auch hier eine gleichberechtigte Partnerschaft.

Der Firmensitz der neuen Aventis wurde im französischen Straßburg angesiedelt. Vorstandschef wurde mit Jürgen Dormann der Chef des deutschen Fusionspartners Hoechst. Der gab aber bereits 2002 den Vorstandsvorsitz ab und wechselte in den Aufsichtsrat. Sein Nachfolger wurde mit Igor Landau ein Franzose.

Spätestens seit der Fusion mit der Paris ansässigen Sanofi-Synthelabo SA im Jahr 2004 wird der Konzern als französisches Unternehmen gesehen. "Bis heute gilt Dormann als der erste deutsche Manager, der sich allein auf die Steigerung des Shareholder Values konzentrierte - auch wenn dabei das Unternehmen unterging", fasste die Zeitschrift "Capital" einst die Entwicklung zusammen.

Damit drängen sich Parallelen zur Ausgangssituation 1999 nach Meinung des Marktteilnehmers im Fall Deutsche Börse/LSEgeradezu auf. Auch hier soll mit Carsten Kengeter der Chef des deutschen Partners nach der Fusion das kombinierte Unternehmen leiten. Die neue Großbörse soll aber ihren Sitz in London haben und eine Aktiengesellschaft nach britischem Recht (plc) sein.

"Eigentlich ist es ein Unding, dass (mit der LSE) der kleinere Partner so wichtige Dinge wie den Unternehmenssitz zugesprochen bekommt", kritisiert der Marktteilnehmer. Personen seien erfahrungsgemäß schnell austauschbar und niemand wisse, wer nach Kengeter an die Spitze Deutscher Börse/LSE rücken würde. Der Firmensitz entfalte dagegen häufig eine Sogwirkung und verankere Strukturen, die Jahrzehnte, möglicherweise sogar Jahrhunderte überdauern könnten.

Auch die Chancen auf einen Eintritt in den lukrativen Euro-Stoxx-50 sind mit der geplanten Konstruktion verspielt. Denn als Gesellschaft britischen Rechts kann die Aktie lediglich im wesentlich weniger liquiden Stoxx-50 notiert werden.

Die Gefahr eines Ausscheidens aus dem DAX wiederum wird erst einmal als gering eingeschätzt. Die Aktien der neuen Gesellschaft sollen sowohl in London als auch in Frankfurt im Prime Standard gelistet werden. Damit ist die Voraussetzung gegeben, dass sie sowohl im DAX als auch im Londoner FTSE-100 notiert werden. Sollte allerdings irgendwann der Anteil des Handels in Deutsche-Börse-Aktien an den deutschen Aktienmärkten unter 33 Prozent des Gesamtvolumens sinken, wäre die DAX-Mitgliedschaft gefährdet. Aus diesem Grund waren erst kürzlich die Aktien der (schweizerischen) BB Biotech aus dem TecDax gefallen.

DJG/hru/smh Dow Jones Newswires

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