12.03.2014 12:06:32
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Deutschland hat bei Russland-Sanktionen wohl am meisten zu verlieren
Von Christian Grimm
BERLIN--Härtere Sanktionen gegen Russland würden die deutsche Wirtschaft unter den westlichen Ländern am härtesten treffen. Davor warnt der Bundesverband Groß- und Außenhandel (BGA) die Bundesregierung. BGA-Präsident Anton F. Börner plädiert deshalb dafür, die Gespräche mit Moskau unbedingt fortzusetzen. "Für uns ist das wichtigste Ziel, Zeit zu gewinnen und nicht Sanktionsraketen zu starten", sagte Börner.
Laut BGA sind über 6000 deutsche Firmen auf dem russischen Markt engagiert und haben 20 Milliarden Euro investiert. Russland steht auf Platz 11 der wichtigsten Handelspartner Deutschlands.
Börner berichtete in der extra einberufenen Pressekonferenz davon, dass täglich wegen der Krim-Krise verunsicherte Unternehmer bei ihm anriefen. "Die Sorgen kommen täglich über die Telefonleitung. Wir müssen den Firmen aber jetzt sagen, dass sie sich auf ein schwierigeres Geschäft einstellen müssen".
Die größte Gefahr für die deutschen Firmen sieht der Außenhandelsverband in einer möglichen Enteignung von Vermögen und Betrieben in Russland. Wahrscheinlich sei es aber nicht, dass es zu diesen extremen Reaktionen kommt. Ein Handelskonflikt wäre für Deutschland schmerzhaft, für Russland wäre er existenzbedrohend, betonte Börner. Bei einem Stopp der Gaslieferungen nach Westeuropa würde Moskau laut BGA täglich 100 Millionen Dollar an Einnahmen verlieren.
Trotz der angespannten Lage geht der Verband nicht davon aus, dass die Bundesregierung die Hermes-Bürgschaften für Russland kappen wird. Damit werden Kredite für deutsche Exporteure durch den Staat garantiert.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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March 12, 2014 07:08 ET (11:08 GMT)
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