02.05.2014 13:21:35
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BASF sieht in Gazprom weiter einen verlässlichen Partner
Von Heide Oberhauser-Aslan
Der Chemiekonzern BASF geht trotz der aktuellen politischen Krise mit Russland weiter von guten Geschäftsbeziehungen mit dem russischen Partner Gazprom aus. "Gazprom ist vertrauenswürdig, zuverlässig und berechenbar", erklärte BASF-Chef Kurt Bock, auf diesbezügliche Fragen von Aktionären auf der Hauptversammlung. Die Öl- und Gasförderung in Russland sei für BASF ein wichtiges Geschäft.
"Wir vertrauen darauf, das sich die politische Lage wieder beruhigt", ergänzte er. BASF habe kein Interesse an Sanktionen gegen Russland. Das Land sei sehr wichtig für das Öl- und Gasgeschäft des Konzerns. Rund die Hälfte der Öl- und Gasförderung der BASF kam 2013 aus Russland. Der hohe Anteil habe allerdings auch daran gelegen, dass in Libyen im vergangen Jahr wegen der Streiks fast nichts produziert werden konnte. Auch ein Gutteil des Nettoergebnisses der Öl- und Gassparte werde in Russland erzielt. BASF sei daher daran interessiert, dass sich der Konflikt so schnell wie möglich entspanne.
Das Unternehmen werde auch in Russland weiter investieren, fügte er hinzu. Dort hat es im Öl- und Gasgeschäft eine enge Partnerschaft mit Gazprom. Mit dem russischen Partner hat BASF Mitte 2014 einen großen Asset-Tausch vor: Der deutsche Konzern wird zusätzliche Anteile am Erdgasfeld Urengoi in Westsibirien, einer der größten Lagerstätten der Welt, erhalten. Im Tausch für diese Anteile übernimmt Gazprom das bislang gemeinsam mit BASF betriebene Gashandelsgeschäft komplett und 50 Prozent an der Wintershall Noordzee, die in den Niederlanden Erdgas fördert.
Der Chemiekonzern BASF sieht bislang keine Verwerfungen in seinem Russland-Geschäft durch die Krise. "Wir sehen keine Beeinträchtigung ", sagte Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel auf einer Analystenkonferenz. Die einzige Beeinträchtigung spüre BASF derzeit durch die Abwertung des russischen Rubels. Die Investitionen in Russland habe BASF zu mehr als 90 Prozent durch Investitionsschutzgarantien der Bundesregierung abgesichert, ergänzte der Leiter der Finanzabteilung bei der BASF, Manfredo Rübens. Bock sagte, das Unternehmen gehe davon aus, diese Versicherung nicht nutzen zu müssen.
Die Frage, ob die Erdgasbezüge der BASF-Tochter Wingas aus Russland bei Sanktionen gegen die Ukraine gefährdet seien, verneinte Bock. Nur 10 Prozent der aktuellen Bezüge kommen seinen Angaben zufolge über die Ukraine, die Mehrheit komme durch Weißrussland , erklärte der Manager.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
DJG/hoa/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 02, 2014 07:19 ET (11:19 GMT)
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