02.05.2014 11:28:31
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BASF schaut bei Investitionen verstärkt in die USA
Von Heide Oberhauser-Aslan
BASF macht Ernst mit der Ankündigung, künftig die günstigen Energie- und Rohstoffpreise in den USA noch stärker zu nutzen. Der Konzern prüft jetzt eine neue Großinvestition an der US-amerikanischen Golfküste. Geplant ist ein Anlagenkomplex, um aus Methan über die Zwischenstufe Methanol, Propylen herzustellen. Für die Anlage sind Investitionen von mehr als 1 Milliarde Euro geplant. Es wäre die bisher größte Einzelinvestition in der BASF-Geschichte. Mit der Produktion von Propylen würde BASF dank der niedrigen Gaspreise die Kostenposition deutlich verbessern. Propylen ist eine der wichtigsten Basischemikalien für die BASF. Den Grundstoff will BASF direkt in Nordamerika weiterverarbeiten und das Geschäft kräftig ausbauen. Propylen wird beispielsweise für Lacke, Waschmittel oder Babywindeln benötigt.
BASF erweitere oder baue Anlagen insbesondere in Wachstumsregionen, sagte BASF-Chef Kurt Bock vor Aktionären. Das Augenmerk sei daher besonders auf Asien und Nordamerika gerichtet. Für die Chemieindustrie seien die Vereinigten Staaten auch noch aus einem zweiten Grund attraktiv: "Mit Schiefergas und Schieferöl verfügen wir dort auch über günstige Energie und Rohstoffpreise für unsere Produktion. Erdgas kostete 2013 in den USA nur rund ein Drittel von dem was in Europa zu zahlen war", sagte Bock. Bisher hat BASF Propylen vor allem in Steamcrackern aus Rohbenzin erzeugt und am Markt zugekauft.
Die wachsende Investitionstätigkeit in den USA wird zu Lasten von Europa gehen. Die Region kämpft mit mehreren Problemen. Zum einen wächst die Chemieindustrie seit Jahren kaum noch, zudem sind hier die Energiekosten mit am höchsten in der Welt. Deutschland ist sogar Spitzenreiter.
Bei Neuinvestitionen in chemische Großanlagen, das zeigt BASF, gerät Europa daher mehr und mehr ins Hintertreffen. "In den nächsten fünf Jahren werden unsere Investitionen in Europa gemessen an den Investitionen weltweit unter 50 Prozent liegen", sagte Bock. "Das ist zum ersten Mal der Fall", ergänzte er.
Die neue Anlage in den USA ist nicht die einzige erdgasbasierte Anlage, die BASF in Nordamerika starten will. 2014 werden mehrere neue Anlagen, zum Beispiel für Ameisensäure und Dispersionen in Betrieb gehen. Mit dem Düngemittelhersteller Yara wird eine gemeinsame Investition in eine Großanlage für die Ammonikakproduktion an der US-amerikanischen Golfküste geprüft. Bislang stellt BASF Ammoniak, anders als in Europa, in den USA nicht selbst her sondern kauft den Rohstoff über den Markt. Eine eigene Großanlage für Basischemikalien hat der Konzern in den vergangenen beiden Jahren in den USA für den stärkeren Einsatz von Erdgas statt Erdöl umgerüstet.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
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May 02, 2014 05:25 ET (09:25 GMT)
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