27.11.2013 17:44:31

B.Braun-Klage gegen Klinikverkauf von Rhön erzürnt Aktionäre - Kreise

   Von Heide Oberhauser-Aslan

   Die Klage des Rhön-Klinikum-Großaktionärs B.Braun gegen den Verkauf von Rhön-Krankenhäusern an Fresenius könnte eine Welle von Schadenersatzklagen nach sich ziehen. Nach Informationen von mit dem Vorgang vertrauten Personen erwägen mehrere größere Rhön-Aktionäre, gegen den Medizintechnikkonzern B.Braun gerichtlich vorzugehen. Sie werfen ihm Rechtsmißbrauch und Wertevernichtung vor.

   "Die Aktionäre sind am Kochen, es dürfte schwierig werden, sie noch von Einzelaktionen abzuhalten", sagte eine der Personen. Ihren Angaben zufolge handelt es sich bei den erzürnten Aktionären unter anderem um Fondsmanager aus Frankreich, Großbritannien und den USA. Derartige Schadenersatzklagen könnten leicht eine Größenordnung von mehreren Hundert Millionen Euro erreichen, sagte die Person weiter.

   In der vergangenen Woche hatte B.Braun unerwartet Klage gegen den Verkauf des Großteils der Rhön-Kliniken an den Gesundheitskonzern Fresenius für gut 3 Milliarden Euro eingereicht. Der Großaktionär will erreichen, dass der Kaufvertrag für nichtig erklärt wird oder erst nach Zustimmung der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mehr als 90 Prozent vollzogen wird. Aufzuhalten dürfte der Vollzug des rechtswirksam geschlossenen Kaufvertrags aber nicht mehr sein. Die Frist für eine einstweilige Verfügung gegen die Transaktion hatte B.Braun verstreichen lassen, wohl um dem Risiko etwaiger Schadensersatzansprüche zu entgehen.

   Seit der gescheiterten Komplettübernahme von Rhön-Klinikum durch Fresenius im vergangenen Jahr tobt ein Machtkampf um die fränkische Klinikkette. Der Klinikwettbewerber Asklepios und B.Braun hatten Nachteile durch einen übermächtigen fusionierten Konkurrenten befürchtet und den Deal mit allen Mitteln zu verhindern versucht. Mitte September hatte Fresenius überraschend angekündigt, statt des kompletten Unternehmens den Großteil der Krankenhäuser von Rhön-Klinikum zu kaufen.

   Fresenius hatte dann Gespräche angeboten, um die Streitigkeiten aus dem Weg zu räumen und erklärt, B. Braun werde wie bisher zu den wichtigen Lieferanten der Fresenius-Kliniktochter Helios gehören. Bis zur Klageerhebung durch B.Braun hatte es so ausgesehen, als würden die Gespräche zu einem guten Ende führen.

   Laut Insidern ging es unter anderem darum, Lieferungen des Medizintechnikkonzerns an Helios auch nach der Übernahme der Rhön-Kliniken abzusichern. Eine Einigung war aber nicht erreicht worden. Auch die Forderung von B.Braun, als größter Einzelaktionär zwei Aufsichtsratsmandate zu erhalten, wurde bislang von Rhön-Klinikum nicht erfüllt. B.Braun hält 14 Prozent an der Rhön-Klinikum AG und will die Beteiligung auf bis zu 25 Prozent aufstocken.

   Kontakt zur Autorin: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   November 27, 2013 11:11 ET (16:11 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 11 AM EST 11-27-13

Analysen zu Fresenius SE & Co. KGaA (St.)mehr Analysen

11.12.24 Fresenius Buy Jefferies & Company Inc.
03.12.24 Fresenius Overweight JP Morgan Chase & Co.
26.11.24 Fresenius Buy UBS AG
21.11.24 Fresenius Overweight Barclays Capital
20.11.24 Fresenius Kaufen DZ BANK
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 34,87 -0,26% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
RHÖN-KLINIKUM AG 15,00 -2,60% RHÖN-KLINIKUM AG