Axel Springer Aktie
WKN: 550135 / ISIN: DE0005501357
Umsatz zieht an |
05.08.2014 12:52:48
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Axel Springer wächst dank Internet weiter
Auf Wachstumskurs hält den Konzern ("Bild", "Welt", "Immonet", "Stepstone") dabei vor allem sein Digitalgeschäft, zu dem unter anderem Preisportale, Stellen- und Immobilienanzeigen gehören. Im ersten Halbjahr trugen digitale Medien rund zur Hälfte (51,4 Prozent) zum Gesamterlös bei. Beim Ebitda waren es sogar rund zwei Drittel. Döpfner bewertete das Ergebnis als sehr gut und bestätigte zudem die Prognosen für 2014. Beim Umsatz stellt er weiter ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Der operative Gewinn soll im niedrigen zweistelligen Bereich zulegen.
Die Investoren goutierten die Zahlen ebenfalls. Die Aktie legte zeitweilig mehr als acht Prozent auf 44,845 Euro zu. Das im MDAX notierte Papier machte damit einen Teil seiner Verluste der vergangenen Wochen wieder wett. Analysten hatten sich in den vergangenen Monaten vor allem wegen der hohen Kosten für den Ausbau des Digitalgeschäfts zurückhaltend geäußert. Derzeit stuft die Mehrheit der Experten das Papier mit "Neutral" oder "Halten" ein. DZ-Bank-Experte Harald Heider sieht sich nach den aktuellen Zahlen dagegen in seiner optimistischen Einschätzung bestätigt. Er empfiehlt das Papier weiter zum Kauf und sieht den fairen Wert der Aktie bei 50 Euro.
Döpfner sieht Axel Springer damit auf dem Weg zum führenden digitalen Verlag. Neben dem nationalen und internationalen Digitalgeschäft kann sich der Vorstandschef nach dem vieldiskutierten Verkauf von Tageszeitungen wie der "Berliner Morgenpost" und dem "Hamburger Abendblatt" sowie Zeitschriften wie "Bild der Frau" und "Hörzu" auch wieder Akquisitionen mit journalistischem Inhalt vorstellen - allerdings nur im englischsprachigen Raum. Der Konzern erwirtschafte bereits 42 Prozent seines Umsatzes im Ausland.
Möglich seien dabei sowohl eine eigene Gründung als auch eine Übernahme von Zeitungen oder Zeitschriften, sagte Döpfner. Allerdings nur, wenn die Digitalisierung dort bereits laufe oder das Potenzial dafür deutlich vorhanden sein. "Wir werden keine Zeitungen übernehmen, die sich als reine Print-Produkte sehen", betonte er. Möglich seien auch "große Akquisitionen". Den Spielraum für Investitionen bezifferte der Konzern auf rund eine Milliarde Euro, ein Teil davon stammt aus den Verkäufen der deutschen Print-Titel.
Der um Sondereffekte bereinigte Konzernüberschuss stieg in ersten Jahreshälfte um 13 Prozent auf 138,2 Millionen Euro. Die Zahlen und Prognosen sind um den vor etwas mehr als einem Jahr angekündigten und inzwischen vollzogenen Verkauf zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften an die Funke-Gruppe bereinigt.
An seinen verbliebenen deutschen Zeitungen "Bild" und "Welt" will Axel Springer festhalten - auch mit digitalen Abos. "Leser sind zunehmend bereit, für journalistische Angebote im Internet zu zahlen", sagte Döpfner. Bei der "Bild"-Zeitung seien es inzwischen rund 209 000 digitale Abos, bei der "Welt" rund 53 000. Das sei eine "solide Entwicklung", wenn auch nicht mehr so sprunghaft wie mit dem Start des Angebots vor mehr als einem Jahr. Diese Entwicklung sei aber zu erwarten gewesen./vl/DP/zb
BERLIN (dpa-AFX)

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