Ein Plus von 4,5 Prozent 17.06.2014 12:35:00

Autoverkäufe in Europa ziehen weiter an

Im Mai wurden in der Europäischen Union (EU) mit 1,09 Millionen Autos 4,5 Prozent mehr Neuzulassungen gezählt als ein Jahr zuvor, wie der Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Damit war es zwar der neunte Monat mit einem Zuwachs in Folge, dennoch sind die Zahlen von einem Spitzenwert weit entfernt. Laut Experten war es der zweitschwächste Mai seit mehr als 20 Jahren. Zudem fiel das Plus zuletzt deutlich schwächer aus als in den Monaten zuvor.

Die Entwicklung in den einzelnen Ländern gestaltete sich recht unterschiedlich. Unter den größeren EU-Staaten zählte nur noch Italien weniger Neuzulassungen als ein Jahr zuvor. Dort kamen im Mai 3,8 Prozent weniger neue Autos auf die Straße. In Deutschland zogen die Neuzulassungen um gut fünf Prozent auf rund 274.800 Pkw an. In Frankreich gingen die Zahlen um 0,3 Prozent, in Großbritannien um fast 8 Prozent und in Spanien sogar um knapp 17 Prozent nach oben. In dem von der Wirtschaftskrise gebeutelten Land hatte eine staatliche Abwrackprämie die Nachfrage angekurbelt.

Seit Jahresbeginn verkauften die Autobauer in der EU insgesamt 5,43 Millionen Pkw und damit 6,9 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten 2013. Die größten drei Hersteller VW, Peugeot Citroen und Renault legten jeweils deutlich zu. Die Nummer vier in Europa, die Opel-Mutter General Motors, kam über eine Stagnation nicht hinaus. Im Mai gab es für den Hersteller gar einen Rückgang um 6,8 Prozent

"Die aktuellen Wachstumsraten relativieren sich angesichts des massiven Einbruchs in den Vorjahren", sagte Peter Fuß von der Unternehmensberatung Ernst & Young. Betrachte man die heutigen EU-Staaten rückblickend, sei der Mai der zweitschwächste seit 1993 gewesen. Zudem hätten die Hersteller in den ersten fünf Monaten fast 20 Prozent weniger Autos verkauft als im gleichen Zeitraum 2008.

Von einem einheitlichen Aufwärtstrend sei der europäische Automarkt zudem noch weit entfernt. Sieben EU-Länder hätten im Mai im Minus gelegen, in vielen anderen Ländern sei der Zuwachs mit hohen Rabatten teuer erkauft. In Deutschland sei das Zulassungsplus lediglich auf gewerbliche Anmeldungen zurückzuführen. Die Anmeldungen auf private Käufer seien weiter gesunken. Fuß rechnet nicht damit, dass Europas Automarkt in den kommenden Monaten an Fahrt gewinnt. Nach seiner Prognose wird der Neuwagenmarkt sowohl EU-weit als auch in Deutschland im Gesamtjahr um etwa vier Prozent zulegen. Nach der herben Flaute vor einem Jahr sind Europas Automärkte wieder auf Wachstumskurs. Im Mai legten die Neuzulassungen in der EU im Jahresvergleich den neunten Monat in Folge zu, wie der Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Mit 1,09 Millionen Neuwagen wurden 4,5 Prozent mehr Autos verkauft als zwölf Monate zuvor.

Allerdings bleibt nach mehreren Krisenjahren weiterhin viel Luft nach oben, wie Acea betonte: Seit dem Beginn vergleichbarer EU-weiter Erhebungen 2003 seien in einem Mai erst ein Mal noch weniger Neuzulassungen gezählt worden. Experten sprechen sogar vom zweitschwächsten Mai seit mehr als 20 Jahren.

"Die aktuellen Wachstumsraten relativieren sich angesichts des massiven Einbruchs in den Vorjahren", sagte Peter Fuß von der Unternehmensberatung Ernst & Young. Die Hersteller hätten in den ersten fünf Monaten 2014 fast ein Fünftel weniger Autos verkauft als im gleichen Zeitraum 2008. In vielen Ländern sei der Zuwachs außerdem mit hohen Rabatten teuer erkauft worden.

Und: Noch immer haben nicht alle Märkte in der EU die Trendwende geschafft. Neben Österreich und Belgien ist auch das deutlich größere Italien (-3,8 Prozent) nach wie vor im Minus.

Hingegen schafften einige der lange Zeit schwer gebeutelten kleineren Märkte kräftige Zuwächse. So stiegen die Neuzulassungen in Portugal (+36 Prozent) und Griechenland (+42 Prozent) deutlich zweistellig, betonte der deutsche Branchenverband VDA. In Spanien, wo die Verkäufe während der Schuldenkrise ebenfalls dramatisch eingebrochen waren, erhöhte sich die Nachfrage immerhin um 17 Prozent - hier hat eine staatliche Abwrackprämie die Nachfrage angekurbelt. Auch Deutschland (5 Prozent) und Großbritannien (8) landeten deutlich im Plus.

Seit Jahresbeginn wurden in der EU insgesamt 5,43 Millionen Autos verkauft - 6,9 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten 2013. Die drei beim EU-weiten Absatz führenden Gruppen Volkswagen, PSA Peugeot-Citroën und Renault legten jeweils deutlich zu. Im VW-Konzern konnte die Marke Volkswagen allerdings mit 4,1 Prozent nur unterdurchschnittlich gewinnen, während die Skoda-Verkäufe rasant um mehr als ein Fünftel (21,5 Prozent) kletterten.

Der viertgrößte Hersteller, die Opel-Mutter General Motors (GM), kam über eine Stagnation nicht hinaus. Das lag jedoch ausschließlich an Chevrolet. Seitdem GM im Dezember 2013 mitgeteilt hat, dass die Marke aus Europa zurückgezogen wird, ist ihr Absatz eingebrochen: Seit Jahresbeginn schrumpften die Verkäufe um 47 Prozent. Opel verkaufte hingegen 7,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und entwickelte sich damit besser als der Gesamtmarkt.

Noch etwas besser lief das Geschäft beim Konkurrenten Ford, der in den ersten fünf Monaten des Jahres 8,8 Prozent mehr Autos als im Vorjahreszeitraum verkaufte.

Unter den deutschen Premiumherstellern schnitt Audi am besten ab: Der Absatz stieg seit Jahresbeginn in der EU um 7,2 Prozent. BMW verkaufte 4,9 Prozent und Mercedes 4,5 Prozent mehr Neuwagen als vor einem Jahr. Zusammen mit China und den USA trage der westeuropäische Automarkt weiter die Dynamik auf dem Weltmarkt, erklärte der VDA. Hingegen nahmen die Neuzulassungen im Mai den Angaben zufolge in Russland um 12 und in Brasilien um gut 7 Prozent ab.

/jha/stb

BRÜSSEL (dpa-AFX)

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