08.10.2014 14:18:00

Außenhandel - Herbe Exporteinbußen in Richtung Russland und Ukraine

Unter dem Strich freuen sich die heimischen Exporteure heuer über ein Exportplus von 1,2 Prozent auf insgesamt 74,4 Mrd. Euro zwischen Jänner und Juli. Doch in Richtung Russland und Ukraine erlitten sie infolge der EU-Sanktionen wegen der dortigen Polit-Krise herbe Einbußen. Die Ausfuhren nach Russland brachen laut Wirtschaftskammer um 12,6 Prozent ein, jene in die Ukraine um 12,2 Prozent.

Die Exportinitiative "go international" des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer Österreich sei deshalb um 2,5 Mio. Euro aufgestockt worden. Unterstützt werden damit vor allem Klein- und Mittelbetriebe bei der Erschließung neuer Exportmärkte. "Wir unterstützen die von der Russland/Ukraine-Krise betroffenen Unternehmen jetzt noch intensiver", betonte Minister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) heute, Mittwoch, in einer Aussendung.

Bis Ende 2015 könnten Unternehmen, die mit Russland und der Ukraine Geschäfte machen, zusätzliche Förderungen für die Bearbeitung alternativer Märkte in Anspruch nehmen, heißt es auf der Website der Exportförderoffensive. "Mit gezielten Maßnahmen wollen wir betroffene Unternehmen dabei unterstützen, 'Ersatzmärkte' zu finden, um diese Ausfälle zu kompensieren", so Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl.

Als zusätzliche Maßnahme soll dem Minister zufolge die Marktbearbeitung in Ländern wie China verstärkt werden. "Weiters bieten wir über die Förderbank aws spezielle Überbrückungsgarantien für Betriebsmittelkredite an", so Mitterlehner. Damit könnten beispielsweise neue Kundenaufträge vorfinanziert werden. Wie notwendig dieses Unterstützungspaket sei, zeigten die im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten Einbrüche bei den Russland-Exporten.

Trotz der spürbaren Rückschläge in Russland und der Ukraine sollte sich heuer im Gesamtjahr ein "wenn auch kleiner Exportzuwachs" ausgehen, erwartet Leitl. Die Exporte nach Deutschland, dem mit Abstand wichtigsten Handelspartner Österreichs, legten heuer in den ersten sieben Monaten um 1,1 Prozent zu.

Innerhalb Europas habe es zudem "überdurchschnittliche Zuwächse" gegeben - etwa nach Frankreich (plus 4,6 Prozent), in die Niederlande (plus 16,6 Prozent), nach Großbritannien (plus 9,1 Prozent), Spanien (plus 9,8 Prozent), Polen (plus 7,7 Prozent), Tschechien (plus 4,9 Prozent), in die Slowakei (plus 5,1 Prozent), nach Ungarn (plus 7,5 Prozent) oder in die Schweiz (plus 2 Prozent).

Erfreulich hätten sich zudem die österreichischen Lieferungen in wichtige Übersee-Destinationen wie USA (plus 6,7 Prozent), Kanada (plus 11,9 Prozent), Saudi-Arabien (plus 9,9 Prozent), VAE (plus 12,8 Prozent), Israel (plus 10 Prozent), Malaysia (plus 10,5 Prozent), Singapur (plus 4,9 Prozent) und China (plus 10,9 Prozent) entwickelt.

(Schluss) kre/ivn

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