24.06.2014 11:41:00

Ausländische Firmen investieren über Österreich wieder im Ausland

Wenn ausländische Firmen in Österreich investieren, schaffen sie nicht nur Arbeitsplätze in Österreich. Heimische Firmen unter ausländischer Kontrolle sind ihrerseits bedeutende Investoren im Ausland. Sie stehen für rund 40 Prozent des aus Österreich im Ausland investierten Kapitals und fast die Hälfte der Arbeitnehmer in ausländischen Tochterunternehmen, so eine OeNB-Befragung.

Die Auslandsinvestitionen österreichischer Unternehmen unter ausländischer Kontrolle sind überdurchschnittlich groß und ertragreich, geht aus dem am Dienstag veröffentlichten "World Investment Report" von Nationalbank und UNCTAD hervor. Anfang 2013 gab es demnach laut Statistik der OeNB 1.361 in Österreich ansässige Investoren. Davon stand ein Drittel unter ausländischer Kontrolle. Von 5.162 gemeldeten Auslandsbeteiligungen im Wert von 158,5 Mrd. Euro sind diesen Unternehmen 1.613 Beteiligungen (31 %) mit einem Marktwert von 60 Mrd. Euro (38 %) zuzurechnen. Von den insgesamt 785.000 Beschäftigten entfallen 47 Prozent auf Tochtergesellschaften ausländischer Konzerne und vom bilanziellen Jahresertrag (nach Rücklagen) kommen 60 Prozent (5,4 Mrd. Euro) von diesen Firmen.

Für Johannes Turner, Direktor der Hauptabteilung Statistik der Oesterreichischen Nationalbank, demonstriert das, wie wichtig eine hohe Standortqualität für Österreich ist. Denn ein wachsender Teil des Engagements österreichischer Direktinvestoren werde durch ausländische Konzerne mit Sitz in Österreich gesteuert.

Zugleich zeigt sich, dass auch wieder mehr in Österreich investiert wird. Ende 2012 waren 124,5 Mrd. Euro aus dem Ausland in Österreich investiert (passive Direktinvestitionen). Der Zuwachs war höher als allein durch die Zuflüsse des Jahres 2012 zu erwarten gewesen wäre. "Damit scheint eine ausgeprägte Phase der Stagnation, die Österreichs passive Direktinvestitionen während der vergangenen Krisenjahre geprägt hatte, ein Ende zu finden", sagte Turner. Zwischen 2007 und 2011 war der passive Direktinvestitionsbestand lediglich von 110 Mrd. Euro auf 118 Mrd. Euro gestiegen. Ende 2012 waren 3.069 Ausländer an 2.768 inländischen Unternehmen beteiligt, die - gewichtet nach Kapitalanteil - 252.000 Personen beschäftigten.

Zugleich zeigt sich, dass die Wirtschaftskrise die Bedeutung von Mittel-, Ost- und Südosteuropa für österreichische Auslandsinvestitionen gesenkt hat. Der Anteil des dort investierten Kapitals ist von 50 auf 42 Prozent zurückgegangen, der Anteil der Auslandsbeschäftigung von mehr als 70 Prozent auf 65 Prozent. Man könne aber nicht davon sprechen, dass sich die Investoren aus dieser Region zurückziehen.

(Schluss) tsk/kan

WEB http://www.oenb.at/

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